Review:

Iron Fist (40th Anniversary Edition)

(MOTÖRHEAD)

TIPP

Als „Uns Lemmy“ von uns ging und sich die erste Trauer gelegt hatte, da stieg die Furcht vor dem Ausverkauf des MOTÖRHEAD-Erbes. Ein billiger Overflow, mit kunterbunten Vinyls und zig Cover-Bands. Kann sein, dass das auch so gekommen ist, aber auf diese Veröffentlichung trifft das keinesfalls zu. Genauso wenig wie auf Phil und seine Bastards-Jungs oder Motörizer. Aber zum Thema: Die eiserne Faust regiert zum 40. Geburtstag sowas von… Da kriegste Hummeln innen Hintern und tüchtig Durst. Wie geil und authentisch klingt der 82er-Live-Mitschnitt aus Glasgow bitteschön – wie geil ist die Setlist (siehe unten), wie geil sind die Ansagen? „Wir sind hier nicht bei Leo Sayer….“ Sagt Lem bei einer zu zurückhaltenden Publikumsreaktion, fordert die Schotten heraus und als sie total ausrasten, nuschelt der Fronter non-chalant: „Das klingt eher nach Glasgow!“ Instyle sind Lemmy, Fast Eddie und Animal, also DIE Besetzung schlechthin, sowieso immer. Auch wenn „Iron Fist“ so etwas wie das schwarze Schaf der „großen Fünf“ der VÖs in der Amigo-Besetzung ist, so macht das viel flottere Album heute viel Spaß, vielleicht sogar mehr als früher. Weil es so urwüchsig ist und nicht so durchgenudelt „Ace of Spades“ und die anderen „Hits“... Und es mit "(...) Religion", "I'm The Doctor" und dem Titelstück eben auch voll die Klassiker an Bord hat. Dazu überzeugt diese Deluxe-Ausgabe – auch wenn es schon mehrere Re-Releases gab – als Hardcover-Pack mit zwei CDs oder drei LPs. Die Original-Scheibe ist neu gemastert, es gibt bisher unveröffentlichte Demo-Bonus-Tracks und eben das komplette Konzert, das Radio Clyde am 8. März 1982 übertrug. Hier ist es gerade die vermeintlich miese Aufnahme-Qualität, die Spaß macht und daran erinnert, was wir Älteren früher für miese Bootlegs ausgaben und wieviel Freude wir an der Atmosphäre hatten, ohne über Technik und Recording-Standards zu schwadronieren. Und vor allem: Hier ist „Motörhead“ noch der Rausschmeißer. Der Song erinnert gleichzeitig daran, dass es das alles so nie wieder geben wird. Schnüff. Geil aber auch das Booklet mit der Story des Albums und vielen bisher (zumindest vom Rezensenten) ungesehenen Fotos. Neben der vorliegende 2-CD-Version gibt es eine Limited -Edition, blaue & schwarze Swirl-LPs … Sind wir also doch beim Sell-Out? Egal. „Iron Fist“ ist dermaßen der Hammer. Nur das "See you again" am Ende des Live-Mitschnitts macht irgendwie wieder traurig. Sehr. Stille. Also nochmals von vorn!

 

 

Das ist drin:

Original Iron Fist Album

1. Iron Fist

2. Heart of Stone

3. I’m the Doctor

4. Go to Hell

5. Loser

6. Sex and Outrage

7. America

8. Shut It Down

9. Speedfreak

10. (Don’t Need) Religion

11. Bang to Rights

Jackson’s Studio Demos October 1981

1. Remember Me, I’m Gone

2. The Doctor

3. Young & Crazy

4. Loser

5. Iron Fist

6. Go To Hell

CD & Digital Bonus Tracks

1. Lemmy Goes to the Pub

2. Some Old Song, I’m Gone

3. (Don’t Let ‘Em) Grind Ya Down (Alternate Version)

4. Shut It Down

5. Sponge Cake (Instrumental)

6. Ripsaw Teardown (Instrumental)

7. Peter Gunn (Instrumental)

Live at Glasgow Apollo 18/3/82 (Previously unreleased)

1. Iron First

2. Heart of Stone

3. Shoot You In The Back

4. The Hammer

5. Loser

6. Jailbait

7. America

8. White Line

9. (Don’t Need) Religion

10. Go to Hell

11. Capricorn

12. Don’t Let ‘Em) Grind Ya Down

13. (We Are The) Road Crew

14. Ace of Spades

15. Bite The Bullet

16. The Chase Is Better Than the Catch

17. Overkill

18. Bomber

19. Motörhead

Iron Fist (40th Anniversary Edition)


Cover - Iron Fist (40th Anniversary Edition) Band:

MOTÖRHEAD


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 43
Länge: 145:0 (2-CD)
Label: BMG
Vertrieb: Warner