Review:

Aftershock

(MOTÖRHEAD)

TIPP
MOTÖRHEAD „Aftershock“ – das 21. Studioalbum – und was mich vom Hocker haut, das sind die beiden ruhigeren Tracks (um das Wort Ballade zu vermeiden)! Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich das mal bei einem MOTÖRHEAD Album behaupten würde, ich hätte ihn mit der nächstbesten Jack Daniels Flasche erschlagen. Egal; ist so! Der „Lost Woman Blues“ erinnert an 70er ZZ-Top Großtaten und rockt dann im letzten Drittel in bewährter Weise nach vorne. Bei „Dust And Glass“ wird es dann schon fast romantisch, Mr. Kilmister packt seine einschmeichelnde Stimmlage aus, das Gitarrensolo macht Gänsehaut – tolle (jetzt also doch) Ballade. Zwei Nummern auf die der mittlerweile doch dem Leben Tribut zollende Lemmy richtig stolz sein darf. Auch beim Rest des Album ist alles im oberen Bandlevel – „Aftershock“ kommt trotz 14 Songs ohne Ausfälle aus. Denn auch nach 38 Jahren spielen MOTÖRHEAD ihren Rock’n’Roll und liefern dabei flott treibenden und ordentlich groovende Tracks wie das Anfangsduo „Heartbreaker“ und „Coup de Grace“ oder das nackenbrechende „Going To Mexico“ (hat was von „Ace Of Spades“). Noch ein drauf setzt dann die Up-Tempo-Nummer „End Of Time“ mit einem überragenden Phil Campbell und einen Tier (Mikkey Dee) hinter der Schießbude. Und auch wer auf die typischen Mid-Tempo-Stampfern steht wird Anno 2013 glänzend bedient, wobei vor allem das trocken-düstere „Silence When You Speak To Me“ ungewohnt abwechslungsreich daherkommt und für mich den Höhepunkt der Scheibe darstellt. So! Und dann noch ein richtig geiles militaristisches Artwork in Altvorderer MOTÖRHEAD Manier – Lemmy’s Steckenpferd. Ergo – ein Album das alle Erwartungen erfüllt - „Aftershock“ hat Power und macht rundherum einfach Spaß.

Aftershock


Cover - Aftershock Band:

MOTÖRHEAD


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 14
Länge: 47:6 (CD)
Label: UDR
Vertrieb: Warner