Review:

Protect The Innocent

(Mothers Little Helpers)

Der gemeine Popsong ist ein selteres Tier, als man gemeinhin erwartet: Es muss undendlich schwer sein, einen wirklich eingängigen, trällerkompatiblen Song zu schreiben - selbst BJÖRK schreibt bis heute am perfekten Popsong. Und ist noch nicht da. Nah dran sind MOTHERS LITTLE HELPERS mit "Strange Medicin". Die ganze Zeit überlege ich schon, woher ich den Song kenne - wahrscheinlich daher, dass MOTHERS LITTLE HELPERS an entscheidender Stelle doch ein bißchen Radiopromotion genossen haben. Trotzdem haben sie sich für die Verpackung ihrer ersten richtigen CD richtig in Unkosten geschmissen - 12 EUR sind für diesen Tonträger ordentlich Masse fürs Geld. Die Platte ist vielseitig, aber nichts stört davon, MOTHERS LITTLE HELPERS kommen immer auf eine loungige Basis zurück, die man eben gut im Hintergrund hören kann - wenn der flockige Discofox-Beat beim eben schon erwähnten "Strange Medicine" einem nicht im Sessel in die Beine fährt. Desweiteren auf "Protect The Innocent": Ausflüge mit dem Moog Synthesizer ("Driving"), eine freigelassene Wah-Wah-Gitarre und Anklänge bei SELIG und KUNG-FU ("Take A Seat"), Trip-Hop-Passagen ("Phoenix"), orientalisches Stromrock-Gewaber ("Rip It Out") und die Stimme von Bob, die er zumindest ab und zu bei INXS´ Michael Hutchence zu klauen versucht hat.

Protect The Innocent


Cover - Protect The Innocent Band:

Mothers Little Helpers


Genre: Pop
Tracks: 10
Länge: 46:46 (CD)
Label: All Around Music Berlin
Vertrieb: