Review:

Mothernight

(Mothernight)

Wer an düsteren Klängen mit kraftvoller Frauenstimme Gefallen findet, könnte bei MOTHERNIGHT frohlocken. Die vierköpfige Band aus Polen liefert mit ihrem gleichnamigen Album ein Werk ab, das sich irgendwo im Gothic Metal- Bereich mit gelegentlichen Industrial-Anleihen bewegt und auf ganzer Länge eine recht finstere Stimmung aufrechterhält. Bereits der Opener "My Pain" kommt ordentlich heavy daher, ist dabei aber gleichzeitig sehr eingängig. "Another Chance" beginnt ruhiger mit kurzen, eingesprengten fetten Gitarrenriffs, was eine gewisse musikalische Spannung erzeugt, zumal die Stimme von Sängerin Freya auch durchaus ohne die Unterstützung verzerrter Gitarren auskommt. Das mit einem leicht orientalisch inspirierten Intro beginnende "Resurrect Me" ist eine großartige, ruhige, deswegen aber nicht weniger düstere Gothic Metal- Nummer, die so stimmungsvoll ist, dass sie den besten Track des Albums darstellt. Auf "Don't Wanna Listen" geht es ebenso wie bei "Infect Your Soul" wieder deutlich härter zur Sache, wobei diesmal etwas mehr charakteristische Melodie wünschenswert gewesen wäre, da sich die beiden Songs in ihrem Gesamtklang doch recht ähnlich sind. Das Album schließt mit dem ruhigen Instrumentalstück "The Dawn", auf das nach geraumer Wartezeit noch eine Coverversion des Shakespeare's Sister-Titels "Hello (Turn Your Radio On)" als Bonustrack folgt, die stilistisch zwar völlig aus dem restlichen Gesamtwerk herausfällt, aber dennoch gelungen ist. Als klassisches Party-Album taugt MOTHERNIGHT aus offensichtlichen Gründen nicht, aber wer Musik mit eher depressiver bis destruktiver Grundstimmung schätzt, dürfte an diesem Album Gefallen finden.

Mothernight


Cover - Mothernight Band:

Mothernight


Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 69:6 (CD)
Label: Locomotive Records
Vertrieb: Soulfood