Review:

The Burden Of Tomorrow

(Mothermound)

Normalerweise habe ich für exotische Bands mit eigenwilligen Stilmischungen und einer gehörigen Portion Obskurität immer ein offenes Ohr, noch dazu, wenn es sich um idealistische Underground-Truppen handelt. Im Falle der Slowenen ist zumindest auf ihrem Debütalbum (die Band existierte von 1995-2005 unter dem Namen EXPULSION und reformierte sich 2009 als MOTHERMOUND) „The Burden Of Tomorrow“ Hopfen und Malz verloren, denn die angekündigte Mischung aus Doom- und Progressive Metal entpuppt sich als Schlafmittel der allerübelsten Sorte. Die Songs sind trotz diverser Tritte aufs Gaspedal durchweg lahmarschig-pseudovertrackt hoch Zwölf, der Gesang von Bassist Janez Zega ist an Monotonie (besonders bei den klar gesungenen Parts – die Growls sind aber nicht viel besser…) kaum zu überbieten, und die furztrockene, sterile und von jeglicher Dynamik befreite Plastikproduktion macht die letzten Anflüge von Dramatik zunichte. Ich habe es kaum geschafft, mir „The Burden Of Tomorrow“ mehrmals anzuhören; diese Platte ist auf höchst unangenehme Weise anstrengend und öde bis zum Dornröschenschlaf. Als Anspieltipps (oder in diesem Fall Beweise) „empfehle“ ich das Doppelpack „Dogma Defiled“ und „Omega Omnipresent“, die allerhöchstens Prinz Valium im Ekstase versetzen. Wer hier wirklich Interesse hat, sollte nach einer Vinyl-Version Ausschau halten, die kann man immerhin noch auf 45 rpm schalten… zumindest kann man das gesamte Album auf der „Bandcamp“-Seite des Quartetts gegen eine freiwillige Spende runterladen.

The Burden Of Tomorrow


Cover - The Burden Of Tomorrow Band:

Mothermound


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 52:10 (CD)
Label: Hollow Earth Records
Vertrieb: Hollow Earth Records