Review:

Our Lady Of Annihilation

(Most Precious Blood)

MOST PRECIOUS BLOOD haben sich seit ihrer letzten Scheibe drei Jahre Auszeit genommen und waren nicht mehr wirklich präsent. Mit neuem Sänger und neuem Longplayer wollen die Amis jetzt aber wieder voll durchstarten - und bei der Wucht, die "Our Lady Of Annihilation" versprüht, werden sie ganz schnell wieder in aller Munde sein! MOST PRECIOUS BLOOD kommen aus New York und sind in der dortigen old schooligen HC-Szene fest verwurzelt, da ist es keine Überraschung, dass SICK OF IT ALL-Shouter Lou zu Gast im Studio war. Im Gegensatz zu vielen anderen Tough Guy-Bands legt dieser Haufen Wert auf Abwechslung und schrubbert die Songs nicht durchgehend in Höchstgeschwindigkeit runter, was der Scheibe hörbar gut tut und sie ziemlich eigenständig klingen lässt. MOST PRECIOUS BLOOD können brutal ballern ("Collusionist"), aber nehmen so ziemlich in jedem Song mal den Fuß vom Gas und können dabei richtig doomig werden ("Life During Wartime", mit geklautem Riff). Wenn sie dann noch cleanen Gesang einsetzen, der leicht an Keith Caputto erinnernd, wird’s sehr eigen, aber irgendwie paßt dieser zerbrechliche Gesang mit dem weiterhin ballernden Schlagzeug wunderbar zusammen. "Quit Pattern" ist aber auch der Song, der am stärksten aus der Reihe tanzt und kann wohl als - gelungenes - Experiment gesehen werden. Der neue Sänger hat eine wunderbare HC-Röhre, die nach ordentlich Wut klingt und dabei so viel Charisma hat, dass es für drei weitere Bands reichen würde. MOST PRECIOUS BLOOD schlagen mit dieser Scheibe den Bogen vom klassischen Hardcore New Yorker Prägung (es gibt sogar noch die coolen Backing Shouts) zum moderneren Kram à la TERROR und dürften auch die Metalcore-Kids ansprechen. Starkes quasi-Comback! Nur die ganzen Gesprächsfetzen am Ende der Scheibe sind strange…

Our Lady Of Annihilation


Cover - Our Lady Of Annihilation Band:

Most Precious Blood


Genre: Hardcore
Tracks: 99
Länge: 74:21 (CD)
Label: Trustkill Records
Vertrieb: Roadrunner