Review:

Slow Death

(MORTEM)

TIPP

Die Black Metal-Urgesteine MORTEM haben ihre Demoaufnahme „Slow Death“, welche 1989 aufgenommen wurde, bevor die Band sich auflöste und die Protagonisten sich berüchtigten Projekten wie MAYHEM, ARCTURUS, SATYRICON und THORNS widmeten, neu aufgenommen. Neben den neuen Versionen befinden sich auch die Original-Aufnahmen und zwei zusätzliche Tracks auf der Scheibe. Das Original-Demo erschien als Kassette und wurde von Euronymous himself produziert. Dead steuerte das Artwork hinzu. Soviel norwegische Szeneprominenz; da schwingt ein gewisser Kultstatus mit. Die alten Versionen scheppern wild und ungestüm blechern aus den Boxen: böser nekromantischer Lärm!

Im Jahr 1989 gründeten die Norweger Marius Vold und Steinar Sverd Johnsen MORTEM, und die Band nimmt durchaus eine Vorreiterrolle im nordischen Black Metal ein. Zur Originalbesetzung von Marius, Steinar & Hellhammer gesellt sich aktuell Tor Seidemann von 1349 an der Bassgitarre. Seit 2019 ist die Band zurück, und der Stil des Re-Releases von „Slow Death“ ähnelt dem Sound des aktuellen Albums „Ravnsvart".

Der Opener „Mutilated Corpse“ reißt die Hörerschaft direkt mit und spaltet einem den Schädel. Spätestens beim zweiten Song „Milena“ ist klar, hier wird nicht an Riffs gespart. Blastbeats wechseln sich mit groovenden Kopfnick-Parts ab. Die Keyboard-Untermalung macht Atmosphäre, schafft aber auch eine 90er-Jahre-Retro-Stimmung. So sind Nummern wie „Slow Death“ nicht wirklich weit weg von DIMMU BORGIRs „For All Tid“ und „Stormblast“. Die Produktion ist rotzig und roh. Nach den fünf starken Neuinterpretationen folgen als Bonus eine neue Version von MORTEMs „Satanas“ und das MAYHEM-Cover „Likferd“. Dabei handelt es sich um eine auf Norwegisch vorgetragene Version der Black Metal-Hymne „Funeral Fog“.

Ich mag „Slow Death“ im neuen Gewand, nicht nur unter nostalgischen Gesichtspunkten.

 

Slow Death


Cover - Slow Death Band:

MORTEM


Genre: Black Metal
Tracks: 13
Länge: 40:25 (CD)
Label: Peaceville Records
Vertrieb: Edel