Review:

Raw & Cold

(Mort)

Als „Pure Frankonian Black Metal“ bezeichnet dieses deutsche Rüpelgeschwader seine akustischen Ergüsse, vermutlich in Anspielung auf den Slogan “True Norwegian Black Metal” der musikalischen Vorbilder DARKTHRONE. Und diese scheinen auch hier tatsächlich Pate gestanden zu haben, denn MORT holzen sich ebenso schroff, ungehobelt und ordentlich angepisst durch ein sehr hörenswertes, aber leider nicht völlig essentielles Album. Inzwischen mit einiger Erfahrung auf dem Buckel (zwei Demos plus bereits zwei Longplayer auf dem kleinen Label Pestilence Records), klingt „Raw & Cold“ durchweg schlüssig, und mit „Witchcraft – We Commence The Incantation“ hat die Band sogar einen richtig coolen Ohrwurmhit auf der Pfanne. Auch der Rest des Materials weiß zu überzeugen, klingt aber über weite Strecken ein wenig gesichtslos und irgendwie „zahm“ und gebremst. Soundtechnisch gibt es für die Fangemeinde kaum etwas zu bemängeln; schepper, rumpel, klapper, knarz – eine Wohltat für Old School Black Metaller! Als Bonus bekommt man noch drei live in Schweinfurt am 14.04.2007 mitgeschnittene, ältere Brecher zu hören, die klanglich natürlich ebenfalls kein Hochglanz auffahren, aber sehr authentisch tönen. Trotz der kleinen Kritikpunkte ergibt sich unterm Strich eine runde Angelegenheit mit Ecken und Kanten, die sich Genre-Freunde ohne Probleme einfahren können. Ach ja… gleich auf der Startseite der Band-Homepage wird deutlich, dass schwarze Gestalten jederzeit willkommen sind, braunes Pack aber draußen bleiben soll! Dieses Publikum hat eine echt gute Band wie MORT auch nicht nötig.

Raw & Cold


Cover - Raw & Cold Band:

Mort


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 44:17 (CD)
Label: Pestilence Records
Vertrieb: Pestilence Records