MORKs "Syv" ist ein Album, das sowohl Fans des Black Metal als auch diejenigen ansprechen dürfte, die nach einer etwas experimentelleren Herangehensweise an das Genre suchen. Thomas Eriksen, das kreative Zentrum hinter MORK, beweist einmal mehr sein Talent, atmosphärische und zugleich intensive Musik zu schaffen. Was sofort auffällt, ist die Weiterentwicklung des MORK-Sounds. Während die charakteristischen Elemente wie tremolo-gepickte Gitarren und raue Vocals erhalten bleiben, experimentiert Eriksen mit neuen Strukturen und Einflüssen. Das Ergebnis ist ein Album, das sowohl vertraut als auch erfrischend klingt. Die Songs auf "Syv" sind vielschichtig und bieten eine breite Palette an Emotionen. Von schnellen, aggressiven Stücken bis hin zu langsam brennenden, atmosphärischen Passagen ist alles dabei. Dabei gelingt es Eriksen, eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Hörer in ihren Bann zieht.
Besonders hervorzuheben ist die Produktion des Albums. Der Sound ist klar und definiert, ohne die raue Energie des Black Metal zu verlieren. Die einzelnen Instrumente kommen gut zur Geltung, wobei insbesondere der für das Genre ungewöhnliche dominante Bass ein schöner Farbtupfer ist und die Scheibe in der Beziehung deutlich vom Einheitsbrei abhebt. Allerdings ist "Syv" nicht ohne seine kleinen Schwächen. Einige Songs wirken etwas zu lang und könnten von strafferem Songwriting profitieren. Zudem fehlt dem Album stellenweise etwas die letzte Kohärenz. Aber das ist Gemecker auf hohem Niveau.
"Syv" ist ein weiteres starkes Album von MORK. Eriksen beweist einmal mehr, dass er zu den interessantesten und innovativsten Künstlern der Black Metal-Szene gehört. Auch wenn das Album nicht ganz an die absolute Spitze des Genres reicht, ist es dennoch eine hörenswerte und vielschichtige Platte, die sowohl Fans von MORK als auch Neulinge begeistern dürfte.