Review:

V: Hävitetty

(Moonsorrow)

TIPP
Ein knisterndes Lagerfeuer, eine kurze Gitarrenmelodie und ein bedrohliches Keyboardbrummen läuten das bisher beste Viking/Pagan Metal Album dieses Jahrtausends ein! Nachdem die Finnen MOONSORROW bereits mit ihren letzten Alben echte Maßstäbe in diesem mittlerweile überfluteten Genre setzen konnten, haben sie nun den ganz, ganz großen Wurf geschafft. Kurz gesagt: Ihnen ist es als bislang einzige Band überhaupt gelungen, Quorthon´s Lebenswerk und ein Jahrhundertalbum wie "Twilight Of The Gods" in die Gegenwart zu überführen, ohne auch nur den Versuch einer billigen Kopie zu unternehmen. Ich wage sogar die gefährliche Aussage, dass MOONSORROW anno 2007 sogar mit BATHORY in ihren (seinen?!) besten Tagen gleichziehen können, denn sie haben hier zwei Longtracks an den Start gebracht, wie es sie in dieser Form in dieser Richtung noch nie gegeben hat. Man kommt aus dem Schwärmen kaum noch raus, wenn man den majestätischen, erhabenen Aufbau von "Jäästä Syntynyt (Born Of Ice) / Varjojen Virta (Stream Of Shadows)" (das als Untermalung für die "Herr Der Ringe"-Filme sicher eine Offenbarung gewesen wäre) bewundert oder sich bei "Tuleen Ajettu Maa (A Land Driven Into The Fire)" fragt, wie die Jungs es schaffen, das Stück mit seinen göttlichen Chören (wer sind THERION?!) und dem Wechselspiel zwischen epischem Folk und schwarzmetallischer Raserei immer weiter nach vorne zu peitschen, so dass die 26 Minuten wie im Fluge vorbeiziehen. Natürlich muss man "V: Hävitetty" auf sich einwirken lassen; die schnell konsumierbaren Trinkhymnen sucht man besser woanders, aber wer sich einmal auf das Album eingelassen hat, den verfolgen die überragenden Melodien im Schlaf, der wird seine Gänsehaut so leicht nicht mehr los. Zudem haben MOONSORROW mit Henri Sorvali den wohl besten Songwriter der gesamten Szene im Gepäck, der nicht nur die ultimativen Klangberge mit seinem Keyboard daherzaubert, sondern bei Bedarf auch mal ein ganzes Orchester an den Tasten simulieren kann. Die Symbiose aus nordischem Edelstahl und Breitwand - Symphonie geht zu 100% auf, so dass mir als Fazit nur bleibt, dass die Finnen hier ihr absolutes Meisterwerk abgeliefert haben, das ab jetzt wie ein Monolith in der Landschaft steht und so schnell keinen ernsthaften Gegner befürchten muss. Die totale Referenz!

V: Hävitetty


Cover - V: Hävitetty Band:

Moonsorrow


Genre: Metal
Tracks: 2
Länge: 56:31 (CD)
Label: Spikefarm Records
Vertrieb: Soulfood