Review:

Something Ominous

(MOLYBARON)

TIPP

Nach dem brillanten "The Mutiny" aus dem Jahr 2021 legt die irisch-französische Truppe MOLYBARON ein neues Album vor. "Something Ominous" ist dessen Titel und die kompakte Spielzeit von rund 38 Minuten, verteilt über zehn Songs, lässt knackigen Inhalt vermuten. Und genauso ist es auch. Die Band hat noch einmal an ihrem Songwriting gefeilt und herausgekommen ist ein Album, das in allen Belangen höchsten Ansprüchen genügt. Warum MOLYBARON dann weiterhin keine Stadien füllen werden? Nun, sie teilen das Schicksal einiger großartiger Bands der Rockgeschichte, indem sie stilistisch keinem (Sub-)Genre eindeutig zugeordnet werden können. Zwar stehen sie bei Inside Out unter Vertrag, sind aber weit weg von proggigem Gefrickel, auch wenn die handwerklichen Fähigkeiten beeindruckend sind. Für den Fan des straighten (Alternative-)Metals könnten die Arrangements allerdings zu ungewöhnlich sein. Dazu kommen allerlei Einflüsse, bei denen Bands aus der Bandbreite von MUSE, ALTER BRIDGE bis hin zu TRIVIUM einfallen, gerne gewürzt mit Riffs, die die ein oder andere Metalcore-Band stolz machen würde. MOLYBARON sind darüber hinaus Meister der Dynamik, die das Laut-/Leise-Spiel perfekt zelebrieren. Wie die Band das Ganze ein um das andere Mal in flüssige, packende, eingängige Kompositionen gießt, ist ganz hohe Kunst. Großen Anteil hat der Gesang von Gary Kelly, der mit seiner prägnanten Stimme die Band unverkennbar macht..

"Something Ominous" kommt etwas düsterer und auch härter als der Vorgänger daher, was sich bereits im farbbefreiten Artwork manifestiert. Musikalisch werden einem teilweise die härtesten Riffs der Bandgeschichte um die Ohren gehauen.("Dead On Arrival"), andererseits brilliert das Quartett mit der düsteren Ballade "Daylight Dies In Darkness" oder mit Ohrwürmern wie dem Titelsong oder "Set Alight". Eigentlich gehört sowas auf die ganz großen Bühnen dieser Welt.

Wer bislang MOLYBARON mochte, wird mit dem neuen Album sehr glücklich werden, wer sie noch nicht kennt, tut sich einen großen Gefallen, der Band eine Chance zu geben. "Something Ominous" hat als Album alles, was eine Band riesengroß werden lassen könnte, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Ansonsten bleibt es auf jeden Fall ein Leckerbissen für musikalische Feinschmecker und ein Anwärter auf das Album des Jahres.

 

 

 

 

 

Something Ominous


Cover - Something Ominous Band:

MOLYBARON


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 37:46 (CD)
Label: Inside Mut Music
Vertrieb: (Sony BMG