Review:

Behind The Shadows Lie Madness

(Mithras)

Seit knapp zehn Jahren treiben MITHRAS im britischen Underground ihr Unwesen und haben bereits drei Alben auf dem Buckel. Von einer echten "Band" zu sprechen, wäre aber zuviel des Guten, denn obwohl in den ganzen Jahren diverse andere Musiker gekommen und gegangen sind, handelt es sich hierbei lediglich um das Duo Rayner Coss (Gesang, Bass) und Leon Macey (Gitarren/Drums), das vornehmlich auf den Pfaden von MORBID ANGEL, DEATH, aber auch VADER oder DYING FETUS wandelt. MITHRAS geben sich hochtechnischem Death Metal hin, der mitunter auch "grindige" Züge enthält und nur sehr schwer ins Ohr geht. Während Vorbilder wie Eric Rutan, David Vincent oder Chuck Schuldiner stets bestrebt waren, ihre Mörderriffs und Ideen songdienlich einzusetzen, wirkt bei MITHRAS alles irgendwie wirr und lose zusammengeklebt. Innerhalb eines Songs wechselt das Duo von langsam auf schnell, von brutal auf melodisch und von Riffgeschrubbe zu Soli schneller als die Jungs in der "Formel 1" in Hockenheim die Gänge wechseln. Das ist anfangs noch atemberaubend und lässt den Unterkiefer auf die Auslegeware donnern, doch spätestens nach drei, vier Songs nervt dieser hochnervöse Cocktail zunehmend. Hin und wieder schimmert ein wenig Struktur durch (etwa beim Doppelschlag "Behind The Shadows" und "Awaken Man And Stone"), und dann sind MITHRAS auch wirklich gut bei der Sache, aber über die gesamte Distanz gesehen ist "Behind The Shadows Lie Madness" eher eine nervliche Zerreißprobe als ein Hörgenuss im Sinne der oben genannten Vorbilder. Falls die beiden Herren dieses Problem aber irgendwann in den Griff bekommen sollten, könnten MITHRAS eine echt starke Band werden.

Behind The Shadows Lie Madness


Cover - Behind The Shadows Lie Madness Band:

Mithras


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 44:36 (CD)
Label: Candlelight Records
Vertrieb: Soulfood