Review:

For The Glory Of Your Redeemer

(MISOTHEIST)

Sie hassen Götter, die norwegischen Black Metaller von MISOTHEIST. Sagt ja schon der Band-Name. „For The Glory Of Your Redeemer“ ist das zweite Album der Trondheimer, dessen Erscheinen mehrmals verschoben wurde. Nidrosian Black Metal, betitelt nach dem alten Namen der Heimatstadt, der drittgrößten Kommune Norwegens, steht ja in dem Ruf, exklusive Musik zu verantworten. Dazu passt die Kooperation der Label-Vertreter Terratur Possessions und Ván Records. Vor allem aber rechtfertigen die „nur“ drei Stücke die Erwartungshaltung. Klar, es ist in Teilen konventioneller Black Metal mit Verweisen (zum Beispiel) an URFAUST und ähnliche Vertreter, aber mit spannenden Wendungen – grenzüberschreitend zwar, aber doch innerhalb „gültiger“ Regeln. Im Mittelpunkt steht natürlich der mehr als 16-minütige, mächtige Opener „Acts Of The Flesh“, ergänzt durch das fast heimelige „Benefactor Of Wounds“ und das bisweilen gar dissonante „Rope And Hammer“. Ein beeindruckendes Trio stellen MISOTHEIST mit ihrem Sänger B. Kråbøl (auch ENEVELDE) bereit. Das verwundete Mittelstück gibt Herrn Kråbøl Raum zu fiesen, halligen Rufen mit knüppeliger Unterstützung. Doch bevor das Höhlendogma langweilt, holen melodische Gitarrenlicks den geneigten Hörer aus der Tiefe. Geil. Dabei sind die Skandinavier meist in mittleren Tempobereichen unterwegs, beziehen ihre Kraft also nicht aus dem Motto „schneller, höher, weiter“. Aber sie sind stets ein wenig abgedreht und immer sehr dramatisch. Und auf jeden Fall aber beeindruckend. Teuflisch sowieso. Das wahre Kunststück aber vollbringen MISOTHEIST mit ihrem Spagat zwischen dunkler Irrnis und warmer Emotion. So schön kann Black Metal sein, so hintergründig ist die Gotteslästerung im Nidrosianischen.

 

For The Glory Of Your Redeemer


Cover - For The Glory Of Your Redeemer Band:

MISOTHEIST


Genre: Black Metal
Tracks: 3
Länge: 30:26 (CD)
Label: Terratur Possessions
Vertrieb: Soulfood