Review:

Cover Up

(Ministry)

Mit dem geilen und stilistisch eher in den 90ern angesiedelten „The Last Sucker“ verabschiedeten sich die Industrial-Götter MINISTRY offiziell von ihren Fans, doch so ganz ohne Bonbon wollte sich die Band dann doch nicht von Dannen schleichen. So kommt es, dass der verrückte Haufen seiner Gemeinde noch eine sehr coole Cover-Scheibe serviert, die einige ausgesuchte Lieblinge und Inspirationsquellen von Mastermind Al Jourgensen enthält. Dabei werden Stücke aus den 70ern (hauptsächlich) und 80ern durch den Fleischwolf gedreht und in sehr abgefahrenen, MINISTRY-typischen Versionen präsentiert, wobei einige der Songs („Supernaut“ von BLACK SABBATH, „Lay Lady Lay“ von Bob Dylan und „Roadhouse Blues“ von den DOORS) eingefleischten MINISTRY-Fans, die auch mit den Sideprojects von Al (z.B. 1000 HOMO DJS) vertraut sind, bereits bekannt vorkommen dürften. Aber diese Songs komplettieren lediglich das Cover-Konzept, das etwa mit dem stark elektronisch aufgepeppten „Under My Thumb“ (ROLLING STONES), dem sehr gut passenden „Radar Love“ (GOLDEN EARRING), dem flotten „Space Truckin’“ (DEEP PURPLE), dem schleppenden Abschluss „What A Wonderful World“ (Louie Armstrong) oder dem völlig genialen „Black Betty“ (RAM JAM – die beste Version der Scheibe, weil einfach höllisch metallisch und fünfmal so geil wie das grottige Original!) diverse weitere Perlen enthält, die einfach Laune machen. Natürlich kann man über eine solche Veröffentlichung streiten, aber es handelt sich hier vornehmlich um ein „Geschenk“ an die treuen MINISTRY-Fans, was auf der anderen Seite jedoch nicht heißen soll, dass nicht auch Leute angesprochen werden, die originelle Coverversionen zu schätzen wissen. Kein Pflichtkauf, aber eine äußerst unterhaltsame Angelegenheit, die auch noch einen witzigen Hidden Track bietet!

Cover Up


Cover - Cover Up Band:

Ministry


Genre: Industrial
Tracks: 69
Länge: 65:4 (CD)
Label: 13th Planet
Vertrieb: Soulfood