Review:

Whore Of Babylon

(Mike LePond’s Silent Assassins)

80er Jahre Thrash der ungestümen und dynamischen Art kredenzt uns Bassist Mike Lepond mit seiner Band SILENT ASSASSINS, zumindest in den ersten Songs ("Dracul Son", "Tell Tale Heart") ihres dritten Albums "Whore Of Babylon". Ähnlichkeiten oder Hinweise zu seiner Stammband SYMPHONY X findet man auf dem Longplayer kaum. Sänger Alan Tecchio erinnert bei seiner hitzigen und energisch anmutenden Performance zu Beginn an eine Mischung aus David Wayne (R.I.P. METAL CHURCH) und Bobby "Blitz" Ellsworth (OVERKILL). Singt er gesitteter wie beim Power Metal-lastigen "Ides Of March", relativiert sich das und überzeugt weit weniger. Gleich einer Halbzeitpause überraschen in der Album-Mitte das folkische, nach einem Trinkgelage klingende "Night Of The Long Knives" und die gefällige, mit Damengesang (Sarah Teets) und Flöte bereicherte Halb-Ballade "Champion", wobei diese beiden Nummern keine wirkliche Bindung zum Longplayer besitzen. Das Album hat klanglich einen dominanten Bass, punktet aber gleichwohl mit tollem Sound und wertiger Produktion. Die letzten beiden Nummern fallen dann, wie bereits bei der "Halbzeit", völlig aus dem Thrash Metal-Kontext und sorgen hier sicher einmal mehr für Erstaunen beim Hörer. "Whore Of Babylon" ist gehaltvoll, parziell überraschend bunt, um nicht zu sagen inkonstant, handwerklich volatil, aber nicht ohne Reiz.
 
 

Whore Of Babylon


Cover - Whore Of Babylon Band:

Mike LePond’s Silent Assassins


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 53:56 (CD)
Label: Silver Lining Music
Vertrieb: Warner