Review:

This Present Wasteland

(Metal Church)

Ich kann es kaum glauben; was ist denn mit dieser Band passiert?! Nachdem Kurdt Vanderhoof und Co. im Jahr 2004 mit „Weight Of The World“ ein erstklassiges Comeback an den Start brachten, schwächelten sie schon auf dem vor gut zwei Jahren veröffentlichten „A Light In The Dark“ merklich. Doch was uns jetzt in Form von „This Present Wasteland“ vorliegt, ist für die meisten Fans ein dicker Schlag ins Gesicht! Nicht nur, dass das Album unterirdisch kraftlos und dumpf vor sich hintönt (worüber man vielleicht noch hinwegsehen könnte, denn gelackte Soundtüftler waren die Seattler noch nie…), man sucht auch starke Songs wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Bereits der Opener „The Company Of Sorrow“ langweilt sich über sechs Minuten durch den Player, bevor „The Perfect Crime“ zumindest ansatzweise altes Götterfeeling aufkommen lässt. Doch danach wartet das Bodenlose: außer der halbwegs geglückten Halbballade “A War Never Won” finden sich auf dem Album nur noch Hänger, die die unglaubliche Energie der Erfinder des „Power Metal“ nicht mal mehr erahnen lassen. Hinzu kommt, dass Ronny Munroe´s sonst grandiose Röhre durch die matte Produktion kaum zur Geltung kommt. Und auch Jay Reynolds, der der Band vielleicht noch etwas Frische hätte verleihen können, ist nicht mehr mit von der Partie, sondern wurde durch Rick Van Zandt ersetzt. Ich gehöre ganz ganz sicher nicht zu der „Alles-nach-„The Dark“-war-Müll“-Fraktion, bin auch großer Fan der Mike Howe-Ära und mag bis heute sogar das ebenfalls umstrittene „Masterpeace“-Werk, aber dass es METAL CHURCH sogar noch schaffen, das für ihre Verhältnisse mäßige „A Light In The Dark“ zu unterbieten, ist eine Farce und lässt zweifeln, ob die Auflösung der Band nicht ein geeigneter Schritt wäre, das Andenken zu erhalten. Da nützen auch die tollen Live-Shows nichts mehr, wenn man nur noch die alten Perlen verwaltet und in der Gegenwart nichts mehr zustande bringt.

This Present Wasteland


Cover - This Present Wasteland Band:

Metal Church


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 57:23 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV