Review:

Catch Thirtythree

(Meshuggah)

Man, ist es wirklich schon zehn Jahre her, dass ich vo "Destroy Erase Improve” beeindruckt wurde? Damals im schmucken Digi gekauft und vom ersten Hören an geliebt - obwohl MESHUGGAH damals so chaotisch-genial waren, dass die Scheibe die ersten Mal an vertonten chaotischen Krach gemahnte und weniger an Metal. Aber mit jedem Durchlauf wurden die genialen Strukturen der Scheibe deutlicher, bis zur völligen Hingabe an die Platte. Die nachfolgenden Alben der Schweden gehören ebenfalls zu den Lieblingen in meiner Sammlung, aber an die Genialität des 95er Werkes kommt keines heran. Auch "Catch Thirtythree" nicht. Anno 2005 präsentieren sich MESHUGGAH mit Drumcomputer und ohne etatmäßigen Basser, keine Ahnung was da vorgefallen ist. Doch nicht nur im Line-Up ist Ausdünnung zu beobachten, auch musikalisch gehen MESHUGGAH andere Wege. Nicht mehr das ungezügelte, doch kreative, Chaos regiert, sondern vielmehr NEUROSIS-mäßige Töne. Lange Wiederholungen von Riffs und Tönen wären vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Das stete Wechsel, sonst das Markenzeichen der Schweden, blitzt nur noch selten auf, wie bei "In Death - Is Death", wobei der überlange Song auch in erwähnte NEUROSIS-Gefilde übergeht. MESHUGGAH haben noch immer einen Haufen abgefahrener Ideen und eine grundsätzliche Härte in der Musik, aber auf dieser Platte überwiegen die sphärischen monotonen Parts deutlich. Und das ist ganz schwere Kost für alte MESHUGGAH-Anhänger wie mich. So recht glücklich werde ich mit "Catch Thirtythree" nicht werden. MESHUGGAH sollen komplexe, chaotische, brutale Mucke machen, die einfach anders und den Schädel spalten kann. Wenn ich NEUROSIS hören will, mach ich eine Scheibe von denen an - und keine, auf deren Cover MESHUGGAH draufsteht…

Catch Thirtythree


Cover - Catch Thirtythree Band:

Meshuggah


Genre: Death Metal
Tracks: 13
Länge: 47:15 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Nuclear Blast