Review:

Warm Winter

(Memories Of Machines)

Das Album „Warm Winter“ von MEMORIES OF MACHINES ist schon ein paar Tage alt; was aber angesichts der momentanen herbstlichen Wettereskapaden dem geneigten Musikliebhaber die Gelegenheit bietet sich gebührend auf einen träumerischen Herbst einzustellen - zwischen anspruchsvollen Artrock und Pop wohlgemerkt.

Denn die beiden NO-MAN Protagonisten Tim Bowness (Gesang) und Giancarlo Erra (Gesang, Gitarre, Keyboard) haben zusammen mit bekannten Szenegrößen den dazu passenden Soundtrack abgeliefert. Als da unter anderem wären Steven Wilson (PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, NO-MAN), Robert Fripp (KING CRIMSON), Jim Matheos (FATES WARNING, OSI), Peter Hammill (VAN DER GRAAF GENERATOR), Colin Edwin (PORCUPINE TREE) und Schlagzeuger Ricard Huxflux Nettermalm (PAATOS). Alleine die Nennung obiger Namen zeigt die Ausrichtung des Debüts, wobei man auf künstlerische Ego-Trips verzichtete und eher in PINK FLOYD Manier song- und melodiedienlich soliert. Stimmlich kann man auf „Warm Winter“ mehr von soufflieren als von lautem Gesang reden, ergänzende weibliche Vocals sowie Cello-, Trompeten- und Saxophonklängen erweitern das Spektrum. Einzelne Songs heraus zu heben fällt allerdings schwer, da „Warm Winter“ zehn Songs lang leicht melancholische Kost bietet welche gewollte Überraschungen ausspart und mehr auf Tiefe und Emotionen setzt. Wer die fragile Anmut der atmosphärisch ruhigen Stücke von PORCUPINE TREE zu schätzen weis und auch bei ANATHEMA eher schwebt, darf bei „Warm Winter“ getrost ein Ohr riskieren. Bowness und Erra verzichten auf Sperrigkeit - gehen gar einen Schritt weiter und legen den Schwerpunkt auf Verträumtes und Sphäroides.

Auch wenn man mit den Kompositionen der beiden letztgenannte Referenzbands nicht mithalten kann, bieten MEMORIES OF MACHINES ein gut gemachtes, ganzheitliches Album zum Genießen und Tagträumen.

Warm Winter


Cover - Warm Winter Band:

Memories Of Machines


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 49:52 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Rough Trade