Review:

Into Nevermore

(Membaris)

Es ist schon schade, dass unsägliche Labels jungen Bands die musikalische Zukunft verbauen - oder sie zumindest stark behindern. Letztlich aber haben es MEMBARIS geschafft und veröffentlichen das bereits 2005 fertiggestellte Album jetzt endlich. Es hat sich gelohnt - denn "Into Nevermore" schafft den Brückenschlag vom vor allem schwedisch angehauchten Black Metal der Marke Naglfar oder Necrophobic bis hin zur deutschen BM-Elite der Marke Dark Fortress oder Lunar Aurora. Die Hessen sind genauso harsch wie melodiös, genauso underground-kompatibel wie massen-tauglich ("Masse" in Zielgruppengröße, im harten Sektor daheim). Das Konzept wirkt außergewöhnlich stimmig, sehr nüchtern, düster und glaubwürdig - genau wie das schwarz-weiße Cover-Artwork und die deutschen und englischen Texte, die den Peinlichkeitsfaktor jederzeit vermeiden. Ganz oben thront Kraal mit seiner extrem kreischenden Stimme, die Wut und Verzweiflung rausposaunt, als gäbe es keine "nachher". Die Drums von Obscurus sorgen im Hochtempo-Bereich für den Antrieb, in den ruhigeren Parts ordnen sie sich allem unter. Und die Gitarren klirren sibirisch kalt, schaffen aber immer wieder magische Momente melancholischer Wärme und unterstützen so auf wundersame Weise die Ernsthaftigkeit von Boreas und seinen Kollegen. Wenn die Zukunft des hiesigen (und des internationalen) Black Metals so klingt wie MEMBARIS, dann muss keinem bange sein.

Into Nevermore


Cover - Into Nevermore Band:

Membaris


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 51:46 (CD)
Label: Articaz
Vertrieb: CMS