Review:

Endgame

(Megadeth)

TIPP
In geselliger Bierrunde kam bestimmt schon bei manchen Metalheads die Frage auf, wie METALLICA wohl heute klingen würden, wenn Dave Mustaine die Band nicht schon in den Anfangstagen verlassen, sondern bis heute das Songwriting der Multimillionäre bereichert hätte… die Antwort versinkt irgendwo zwischen Bier Nummer zwölf und dreizehn. Fakt ist, dass MEGADETH spätestens seit Ende der 80er die musikalischere, technisch deutlich bessere und kompromisslosere Band sind. Daran ändern auch ein paar etwas schwächere Alben wie „Cryptic Writings“ oder „The World Needs A Hero“ nix. Wieder mit Producer Andy Sneap neben Davey selbst an den Reglern und unter Anderem mit Gitarrengott Chris Broderick (der schon NEVERMORE und JAG PANZER durch sein grandioses Spiel bereichert hat) als Verstärkung, ist das neue Werk „Endgame“ noch eine Ecke besser ausgefallen als die beiden wahrlich schon nicht üblen Vorgänger „The System Has Failed“ und „United Abominations“. Das Album knüpft qualitativ sogar an die frühen Meisterwerke der Band an und erinnert oftmals an beste „Rust In Peace“ oder „Peace Sells…“-Zeiten. Schon das vor geilen Gitarrenmelodien nur so strotzende Intro „Dialectic Chaos“ weist den Weg: mit „This Day We Fight“ (einer der aggressivsten MEGADETH-Songs seit Ewigkeiten!), dem Stampfer „44 Minutes“, dem typisch verwinkelten „Bite The Hand That Feeds“, dem etwas an „Symphony Of Destruction“ erinnernden „Bodies Left Behind“, dem Ohrwurm-Titelsong, dem halb balladesken und orchestralen „The Hardest Part Of Letting Go… Sealed With A Kiss“, dem rohen „Head Crusher“ oder dem sich nach und nach steigernden Abschluss „Nothing Left To Lose“ befinden sich etliche sehr geile Stücke auf „Endgame“, die besonders im Gitarrenbereich zum absolut Besten gehören, was im traditionellen Sektor seit Langem veröffentlicht worden ist. Dave Mustaine ist immer noch ein begnadeter Songwriter und markanter Sänger, auch wenn man seinen rotzigen Sprechgesang (den ich persönlich immer noch klasse finde!) natürlich nicht mögen muss. Au weia, jetzt kommt das Fazit, das sicher wieder zig Kommentare mit sich ziehen wird: ja, „Endgame“ mag objektiv vielleicht nicht die bessere Platte sein als „Death Magnetic“ (das wage ich schon gar nicht mehr zu beurteilen), aber sie ist fraglos die musikalischere und instrumental versiertere. Und ja, der ignorante und ahnungslose Autor zieht sie dem Konkurrenzprodukt eindeutig vor!

Endgame


Cover - Endgame Band:

Megadeth


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 44:44 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner