Review:

Tinki Winki Was A Pornostar

(Medley Jukebox)

Dieser Fünfer MEDLEYJUKEBOX aus Luxemburg scheinen schon einen gewissen Hang zur Selbstironie zu besitzen (oder die Band wollte einfach einen griffigne Titel haben) anderst kann ich mir den aberwitzigen Albumtitel "Tinki Winki Was A Pornstar" nicht erklären. Aber sei’s drum, die Jungs verstehen jedenfalls ihr Handwerk und bieten auf 50 Minuten Länge ddurchaus eine Art gelungene Mellange aus Prog- sowie Hardrock, Metal, Hardcore und Noise mit allerlei schrägen Ideen, die aber niemals zum Selbstzweck ausarten oder gar in endlosen Frickeleien enden. Als gemeinsame musikalische Basis haben sich MEDLEYJUKEBOX ganz einfach so verständigt, was sie absolut nicht mögen, nämlich Pop-Strukturen, oft gehörte Harmonien, all das, was sie langweilt, mit einem Satz wie "If u think that stereotypes do work, go fuck yourself". Vollmundige Worte bzw. hohe Ziele genauso wie die Anmerkung mit dieser Platte eine Art "Post modern Rock-Opera” zu schaffen. Na ja kann ich nur teilweise nachvollziehen denn der rote Faden über die in lediglich drei Akte von 21, 12 und 18 Minuten Dauer aufgeteilte reine Instrumentalmusik ist nur sehr schwer, wenn überhaupt zu erkennen. Immerhin beinhalten die drei Longtracks schon gewisse Unterschiede, was den Aufbau angeht. Insbesondere die Heavyfreunde dürfte dabei ACT 1 überzeugen, da geht es nämlich besonders ordentlich satt zur Sache mit zwar komplexen aber wunderbar abgehenden Beats, gelungen Breaks sowie virtuosen Rhythmuswechsel in bester Posthardcore Manier also aber auch mit schönen etwas ruhigeren Zwischenparts zum Luftholen. Der Titel endet mir einer Art gesprochener Hörspielcollage ehe dann Act 2 beinahe verträumt beginnend in ein aberwitziges Soundchaos aus Rock/Jazz/Funk und fast schon Fusion klängen abdriftet und schon recht experimentell klingt. Beim dritten Part von "Tinki Winki Was A Pornostar" geht es dann eher etwas differenzierter zu mit eingestreuten laut/leise Passagen wobei neben den fetten Riffs hier auch schöne Gitarrensoli vorhanden sind und für viel Abwechslung sorgen. Das Ende wird dann mit der teilweise eingespielte Rede von Martin Luther King ("I have a Dream") ausgesteuert. Ich kann mir nicht helfen MEDLEYJUKEBOX haben mich überzeugt mit einem gewissen Charme, trotz anspruchsvoller Songstrukturen aber nur so für Zwischendurchhörer definitiv nicht zu empfehlen, da sollte man schon etwas mehr Zeit mitbringen, sonst dreht man wahrscheinlich durch.

Tinki Winki Was A Pornostar


Cover - Tinki Winki Was A Pornostar Band:

Medley Jukebox


Genre: Rock
Tracks: 3
Länge: 50:5 (CD)
Label: FinestNoise
Vertrieb: Radar