Review:

Mirabilis

(Mediaeval Baebes)

Die Babes sagen, es ginge um seltsame Kreaturen, die Männer und Frauen in die Feenwelten locken wollen. Ich wette, dass das klappt. Denn erstens sehen die acht Damen so toll aus, dass ein jeder ihnen alles glaubt und mitgeht. Und zweitens verzaubern die Mädels einen tatsächlich mit ihren spärlich begleiteten Gesängen. Das fünfte Studio-Album (2005 bereits im Ausland erschienen) des auf acht Mitglieder geschrumpften britischen Chores liegt zwischen Folk und mittelalterlicher Klassik, versprüht geradezu zauberhaften, wenn auch unglaublich ruhigen Charme. Robin Hood und seine Freunde hätte aus vielen Gründen ihre Freude an der Band gehabt, zur Begleitung der nächsten Sherwood-Verfilmung sollten die Damen unbedingt verpflichtet werden. Die Mädels verwenden viele Sprachen und Dialekte (Latein, mittelalterliches Englisch, Gälisch, Schwedisch, Schottisch, Italienisch und Kornisch) und noch mehr Instrumente (Flöten, Harfen, Zithern, Trommeln, Akustik-Gitarren, Percussions, Violinen, Celli, Trompeten und anderes). Aber am beeindruckensten kommt tatsächlich der vornehmlich sanfte Gesang der Elfen - die eine enorme Bandbreite abdecken, vornehmlich traurig und melancholisch, aber eben auch locker und traumhaft. Das ist sicherlich keine Scheibe zum Rumflippen, aber, wer mal Entspannen will, wer sich fallen lassen möchte, der ist hier absolut gut bedient. Kleiner Anspieltipp zum Eingewöhnen: Die durch SIMON&GARFUNKEL bekannt gewordene Ballade, das englische Traditional "Scarborogh Fayre". Echt eine schöne Scheibe, Poesie für die Ohren - Yeah, Baebies, Yeah!

Mirabilis


Cover - Mirabilis Band:

Mediaeval Baebes


Genre: Folk
Tracks: 18
Länge: 58:48 (CD)
Label: Nettwerk
Vertrieb: Soulfood