Review:

Fair Youth

(Maybeshewill)

Die für instrumentalen Post-Rock typische Laut-Leise-Dynamik bestimmt auch das vierte Album von MAYBESHEWILL. Anders als andere Bands dieses Genres bauen die Briten aber keine Gitarren-Wände auf. Im Vordergrund stehen meist Klavierthemen und Keyboards, und wenn sich doch mal eine Gitarre nach vorne traut, ist sie in der Regel unverzerrt und spielt eine verträumte Melodie. Ansonsten halten sich die beiden Gitarristen brav im Hintergrund und liefern lediglich den Teppich für die Steigerungen, für die in erster Linie die Drums verantwortlich sind.

Die Songs selbst sind sehr atmosphärisch und höchst melodisch gehalten, dabei klingen sie aber gar nicht mal so melancholisch, sondern besitzen eine positive Grundstimmung. Stellenweise wird es fast schon hymnisch und zumindest auch in Ansätzen bombastisch, einige Passagen befinden sich auch nah an der Grenze zum Kitsch, und wirklich oft geht es regelrecht poppig zu. Aufgrund dieser Beschreibung könnte man auch an eine gewisse andere Band von der Insel denken, und tatsächlich erinnern MAYBESHEWILL auf „Fair Youth“ immer wieder an COLDPLAY. Im Titelsong etwa, aber auch in „Waking Life“ oder „In The Blind“ fehlt eigentlich nur noch Chris Martins Gesang.

Das soll hier aber gar nicht mal negativ gemeint sein, und tatsächlich ist „Fair Youth“ ein wirklich schönes und trotzdem vielschichtiges Album. Auf Dauer ist es eben nur etwas zu schön und auch zu glatt. Ich selbst zumindest wünsche mir mit laufender Spieldauer immer öfter zumindest einige wenige Gitarrenausbrüche.

Fair Youth


Cover - Fair Youth Band:

Maybeshewill


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 49:55 (CD)
Label: Superball Music
Vertrieb: Universal