Review:

Ionesco

(Maudlin)

MAUDLIN ließen ihr „Ionoesco“-Album von CULT OF LUNA-Mitglied Lindberg mastern, was den ersten Hinweis auf die Ausrichtung der Belgier gibt. Intensiver Postcore, der sich in ineinander verwobenen Songs manifestiert, wird zum Besten gegeben. Die Songs funktionieren für sich allein stehend nur halb so gut, erst beim Hören der Platte am Stück ergibt sich die nötige Intensität, um „Ionesco“ zu einem Hörerlebnis werden zu lassen. Für die Texte haben sich MAUDLIN von der Geschichte der Ärztin Sue Ellen Ionesco inspirieren lassen, die als Heilung von Depression das Durchtrennen der beiden Hirnhälften empfahl. War nicht wirklich erfolgreich, diese Form der Lobotomie… MAUDLIN greifen das Thema auf, um die Geschichte eines fiktiven Patienten der Dame zu erzählen. Die chaotisch-depressive Musik ist da der perfekte Soundtrack und nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch den menschlichen Verstand – mal verstörend, mal bedrückend schön, mal nachvollziehbar, mal wahnsinnig. NEUROSIS und CULT OF LUNA sind die zu erwartenden Vergleiche, mit denen MAUDLIN leben müssen – ein Vergleich, dem sie erhobenen Hauptes entgegentreten können, denn dieser Silberling überzeug auf ganzer Linie. Jeder Musiker versteht sein Handwerk und macht „Ionesco“ zu einem atmosphärisch dichten Album, das Postcore-Fans verzücken wird.

Ionesco


Cover - Ionesco Band:

Maudlin


Genre: Hardcore
Tracks: 9
Länge: 57:13 (CD)
Label: Offerandum Records
Vertrieb: Genet Records