Review:

Fell In Love With Tanks And Satellites

(Marvins Revolt)

Die dänischen MARVINS REVOLT sehen sich in der Schnittmenge aus Sonic Youth, Shellac und My Bloody Valentine. Ja? Und bezeichnen das Ganze als Indierock mit noisy Einflüssen. Ja? Hmmm! MARVINS REVOLT haben auf keinen Fall was mit Metal zu tun - was ja nicht schlecht sein MUSS. Aber dies hier, die zweite Veröffentlichung der KOpenhagen-Kapelle nach der 2004er EP, klingt nicht unbedingt nach "Hardcore noise pop", sondern nach weichgespülten Die-Sterne-Punk, also grad ein wenig heftiger als Hamburger Schule für Psycho-Studis. Indes, auch, wenn es widersprüchlich zu klingen scheint: Glattgebügelt haben sich MARVINS REVOLT nicht, dafür sorgen nicht zuletzt Rückkoppelungs-Orgien, disharmonische Song-Aufbauten und überraschende Breaks. Der schief-leiernde Gesang kreiert dann die weltschmerzende Stimmung, sodass angesprochene Geisteswissenschaftler doch wieder akut in Zielgruppennähe geraten. Letztlich ist es egal, wie die Skandinavier ihre Revolte nennen, nur wendet sich dieser Aufstand eher gegen sich selbst als gegen die herrschenden Miss-Stände, frei nach dem Motto: "Mach dich kaputt, wenn du kaputt gemacht wirst." Dürfte nicht zu großen Änderungen in der Gesellschaft führen, aber geteiltes Leid ist eben halbes Leid. Wer also mal so richtig mit anderen Leuten um die Wette weltschmerzen will, der kann hier zugreifen, gute Nerven vorausgesetzt. Achtung: Metall in irgendeiner Form nicht inkludiert.

Fell In Love With Tanks And Satellites


Cover - Fell In Love With Tanks And Satellites Band:

Marvins Revolt


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 42:4 (CD)
Label: Quartermain Records
Vertrieb: Broken Silence