Die lauten Schweden melden sich zurück. Und wie! Nach den fetten Longplayern "La Grande Danse Macabre" und "World Funeral" können MARDUK noch einmal nachlegen und brettern uns ein Hassinferno par excellence um die Ohren, dass zu keiner Sekunde erkennen lässt, dass kürzlich die Hälfte der Band ausgewechselt wurde. Statt B. War greift nun Devo Andersson in den Bass und Kult - Grunzer Legion wurde gegen Altmitglied Mortuus ausgetauscht. Wer allerdings glaubt, dass der zurückgekehrte Fronter nicht an seinen Vorgänger heranreicht, sieht sich schwer getäuscht. Mortuus keift, kotzt und kreischt, dass es eine Wonne ist und wirkt dabei zumindest auf mich sehr "Göteborg - orientiert". Das ist auch einer der Hauptgründe, warum man die Band weder dem tiefer gelegten Death Metal, noch dem eher höhenlastigen Black Metal exakt zuordnen kann. Herr Pobereit würde jetzt sagen: "Und das ist auch gut so!", denn so sichern sich die Schweden ihre eigene kleine Nische und können mit alles zerschmetternden, meist pfeilschnellen Donnerbalken wie dem räudigen Opener "The Hangman Of Prague", dem abwechselungsreichen "Throne Of Rats", der Dampframme "Steel Inferno", dem schweren Midtempo - Stampfer "Perish In Flames" oder der Wahnsinnshymne "Warschau" ohne Ende Punkte einfahren. Egal, welchen Song man anspielt (das Intermezzo "Deathmarch" ausgenommen - Morgan kokettiert gerne und öfter mit Nazi - Klischees, - und Geschichten…), es tobt das Donnerwetter, die fräsenden Riffs knallen im Sekundentakt in die Rübe und die schiere Überschallpower lässt einen nicht mehr los. Der gute Emil Dragutinovic massiert sein Drumkit ähnlich sanft wie sein Landsmann Matte Modin von DARK FUNERAL und knüppelt sich um Kopf und Kragen. Abgerundet von einer Hammerproduktion (für die die Band diesmal wieder selbst verantwortlich war, kein namhafter Producer) und einem morbide - geschmackvollen Cover, ergibt "Plague Angel" eine der besten, professionellsten und schlichtweg geilsten Extrem - Metal - Platten des Jahres. Immer schön auffe Zwölf!