Review:

Hanging Gardens

(Marco Ferrigno)

Ich habe keine Ahnung, was in diesen Gitarrenvirtuosen vorgeht. Auch Marco Ferrigno, der unter Anderem bereits mit Keyboard-Kollege Vitalij Kuprij zusammen gearbeitet hat, gehört zu den Künstlern, die sich, wie viele andere Gitarristen auch, unbedingt selbst in Szene setzen müssen. Zwar ist auf "Hanging Gardens" eine komplette Band am Start, in der außer dem Maestro noch Tony Franklin (Bass), Marco Minnemann (Drums), George Bellas (Gast-Gitarre bei "Night In Babylon") und Javier Leal (Gast-Gitarre bei "Tower Of Babel" und "Secret Garden") zu hören sind, dennoch steht Marco Ferrigno´s Instrument klar im Vordergrund und wird von den anderen Mitgliedern lediglich unterstützt. Und nicht selten übertreibt es der Chef mit den hohen Tönen (die mich stellenweise sogar an Carlos Santana erinnern), die oftmals in sehr schneller Abfolge gespielt werden, was auf die Dauer trotz aller Klasse eher nervt als gefällt. Auch "Hanging Gardens" leidet unter dem Phänomen, ein typisch neo-klassisches "Guckt mal, was ich kann!"-Instrumental-Album zu sein, auf dem ein grandioser Musiker zur Schau stellt, was er alles beherrscht. So ist das Album, wie leider die meisten seiner Artgenossen, wieder nur für die Fans interessant, die sich intensiv mit Musikkunst als Wissenschaft auseinandersetzen, und die man eigentlich eher in der Klassik als im Rock-Bereich findet. Obwohl hier wirklich jeder Musiker ein Meister seines Fachs ist, kann ich "Hanging Gardens" trotzdem kaum allgemein empfehlen.

Hanging Gardens


Cover - Hanging Gardens Band:

Marco Ferrigno


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 42:21 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Lion Music