Review:

... Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt

(Marathonmann)

Was ist dran an MARATHONMANN, dass sie einen derartigen Senkrechtstart hingelegt haben? Im Herbst 2011 gegründet, ist mit „… Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt“ schon das zweite Album der Münchner erschienen, zwei EPs haben sie auch noch veröffentlicht. CASPER nahm sie mit auf Tour, danach standen sie unter anderem vor COMEBACK KID und JENNIFER ROSTOCK auf der Bühne. Schon das Debüt-Album „Holzschwert“ wurde in der Punk- und Indie-Szene abgefeiert, und mit der neuen Scheibe legt die Band eindrücklich nach.

Den eingeschlagenen Weg verfolgt sie dabei konsequent weiter: Auch die neuen Songs befinden sich irgendwo zwischen Punk-Rock, Post-Hardcore und Deutsch-Rock und erinnern damit mal an (die alten) JUPITER JONES, mal an TURBOSTAAT und mal auch an HOT WATER MUSIC. An jeder Ecke gibt es tolle Melodien zu hören, die jedoch nie wirklich auf den Pop schielen und die alleine schon aufgrund der zwischen Schreien und Gesang liegenden Vocals immer auch angenehm rau klingen. Die Texte selbst sind meist persönlicher und emotionaler Natur, kommen dabei jedoch nie zu pathetisch oder klischeehaft daher. Toll eingespielt ist die Scheibe auch noch: Die Jungs gehen hier mit jeder Menge Energie zur Sache und machen ordentlich Druck.

Wahrscheinlich ist es genau diese Mischung, die diese Band so besonders macht: Stilistisch zwischen mehreren Stühlen, haben MARATHONMANN schon jetzt einen eigenen, unverwechselbaren Sound gefunden und dürften textlich vielen Leuten aus der Seele sprechen. Der Erfolg sei den sympathischen Bayern mehr als gegönnt, und man darf wohl gespannt sein, was aus dieser Band noch werden wird.

... Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt


Cover - ... Und Wir Vergessen Was Vor Uns Liegt Band:

Marathonmann


Genre: Punk
Tracks: 12
Länge: 39:7 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: Universal