Review:

Gods Of War Live

(Manowar)

Schaut man sich das Schaffen der "Kings Of Metal" im neuen Jahrtausend mal genauer an, fällt die Bilanz nüchtern aus: gerade mal ein sehr gutes Album ("Warriors Of The World") hat man auf die Kette bekommen, ansonsten nur Füllmaterial, inklusive eines mäßigen Hörspiels, das in Sachen Intensität und Spannung noch weit unter alten "Hui Buh"-Kassetten liegt. Und nach 27 DVDs erscheint nun das dritte Live-Album von Joey und Co.. Waren die beiden berechtigten Hammerwerke "Hell On Wheels" (jüngeres Material) und "Hell On Stage" (alte Götterhymnen) seinerzeit fast schon überfällig, ist "Gods Of War Live", das auf der letzten Tour zum gleichnamigen Album aufgenommen wurde, ein eher unnötiger Release. Findet sich auf der ersten CD noch ein netter Querschnitt des MANOWAR´schen Schaffens mit alten und neueren Songs (plus dem völlig überflüssigen "Die For Metal", das schon im regulären Set auftaucht), so darf CD 2 neben einem Multimedia-Part (sehr opulenter Livemitschnitt des Songs "Gods Of War", inklusive filmischer Untermalung im "Braveheart"-Stil) für die Stücke des aktuellen Albums herhalten, dem extra der Zugabenblock gewidmet wurde. Wer also meint, am Ende schön "Battle Hymn" um die Ohren zu bekommen, wird schnell ernüchtert. Musikalisch ist alles solide, wobei die Band jedoch meiner Meinung nach weit an ihrem Optimum vorbeispielt, so dass sich manche Stücke seltsam müde anhören. Speziell Jahrhundertröhre Eric Adams klingt über weite Stecken auffällig kraftlos (die hohen Schreie muss man mit der Lupe raushören) und fast schon nach Luft schnappend, was bei einer geilen Hymne wie dem komplett versaubeutelten "Call To Arms" einfach nur grausig ist. Macht sich hier, ähnlich wie beim Kollegen Halford, schon langsam das Alter bemerkbar?! Als Fazit ist "Gods Of War Live" rein objektiv keine schlechte Sache (die neuen Songs klingen hier sogar wirklich fetter und bombastischer als auf dem Studiowerk), aber vor dem Hintergrund der Veröffentlichungspolitik und der musikalischen Qualität, gemessen am früheren Schaffen der Band, ist dieses Doppel-Live-Werk wohl eher nur etwas für beinharte Fans der Metallkönige. Wer die Band gerade neu für sich entdeckt hat und die Bühne ins heimische Wohnzimmer verlegen möchte, sollte erst einmal zu den beiden anderen Live-Alben greifen.

Gods Of War Live


Cover - Gods Of War Live Band:

Manowar


Genre: Heavy Metal
Tracks: 22
Länge: 114:47 ()
Label: Magic Circle Music
Vertrieb: SPV