Review:

Monster Mind Consuming

(MANNTRA)

Aus den Trümmern der kroatischen Industrial Metal-Band OMEGA LITHIUM gründeten Marko Matijević Sekul und Zoltan Lečei im Jahr 2011 MANNTRA, die bis 2019 vier Alben veröffentlichten und unter anderem als Vorband auf IN EXTREMOs „Quid Pro Quo“-Tour rumoren durften, nachdem deren Sänger Michael Rhein auf die Band aufmerksam geworden war und auch MANNTRAs 2017er Album „Meridian“ als Gastmusiker unterstützte. Und wer jetzt eine gewisse stilistische Nähe zu den Berliner Recken vermutet, liegt goldrichtig, dann auch MANNTRA bedienen sich althergebrachter Instrumente wie Mandoline oder Dudelsack, setzen aber viel stärker auf die ganz große Breitwand. Und das ist auch die Krux an der Sache: das Quintett reizt jeden erdenklichen Bombast aus und versucht scheinbar krampfhaft, alle Rock-Am-Ring-Prolls und Wacken-Feierabend-„Metaller“ mit kurzen, möglichst unkomplizierten, eingängigen Songs und oberfett inszenierten Mitgröl-Refrains auf seine Seite zu ziehen. Dabei wird auch nicht davor zurückgeschreckt, sich gelegentlich bei bekannten Vorbildern zu bedienen. So klingt der Riff-lastige Titelsong stark nach RAMMSTEIN; „Barren King“ oder das abschließende „Lipa“, mit Unterstützung von TANZWUT, erinnern an jene oder erwähnte IN EXTREMO, während „Ori Ori“ Assoziationen an – und nun müsst Ihr ganz stark sein – SABATON aufkommen lässt. Was man der Band jedoch zugutehalten muss, ist die Tatsache, dass das Gesamtergebnis längst nicht so schrecklich tönt, wie man es nach dieser Beschreibung vermuten könnte. MANNTRA fahren diesen Kurz sehr effizient und geschickt und liefern ein paar hymnische Ohrwürmer ab, die „Monster Mind Consuming“ zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit machen, der man außer dem „Hit-Kalkül“ rein objektiv nichts vorwerfen kann, und an der sicher viele Leute Spaß haben werden.

 

Monster Mind Consuming


Cover - Monster Mind Consuming Band:

MANNTRA


Genre: Folk
Tracks: 11
Länge: 34:54 (CD)
Label: NoCut
Vertrieb: SPV