Review:

Half Past Violence

(Manifest)

Viele Bands aus Norwegen machen viel Musik, viel Black Metal, viel Metal vieler Couleurs. Da fragt sich der Musikant wohl nicht selten: Wie soll ich bloß was Neues machen? Derzeit lautet die Lösung bei vielen: Wir machen’s viel komplizierter. Da ist dann nicht selten der Mathematiker in uns gefragt, die Musik zielt direkt auf den Kopf und nicht in den Bauch. Viele finden das wirksam, so kann eine Band wie Meshuggah vor euphorischen Fans referieren. In eine ähnliche Kerbe hauen auch die Jungs aus Norwegen: Das Konzept der Trondheimer besteht aus Death und modernem Thrash, ein wenig Hardcore, manchmal springen sogar leicht industrielle/noisige Partikel hervor. Und sogar Tribal-Sounds verwenden die Nord-Nasen. Und das Ganze zielt halt auf den Kopf, aber manchmal auch voll auffe Fresse. Dann aber bremsen absolut frickelige Parts solche Bretter wie "The Art Of War" - klaut dadurch zwar Durchschlagskraft, lässt die Unterrichtsstunde aber niemals langweilig werden. Der Lehrplan von MANIFEST ist anspruchsvoll und abwechslungsreich - aber dennoch geht es den Skandinaviern nicht besonders gut. Die Stimme ist nicht heiser, sondern ziemlich frustriert, die Texte gehen auch nicht gerade in eine lebensbejahende Richtung. Was also bringt dieser Unterricht? Das muss jeder selbst entscheiden, aber eine Erfahrung für’s Leben ist "Half Past Violence" allemal. Und dafür gibt es eben noch viel zu lernen.

Half Past Violence


Cover - Half Past Violence Band:

Manifest


Genre: Thrash Metal
Tracks: 11
Länge: 48:10 (CD)
Label: Edgerunner Records
Vertrieb: Twilight Vertrieb