Review:

Time

(Manetheren)

MANETHEREN sind das Baby des Gitarristen Azlum, der bereits im Jahr 2004 ein vollständiges Album auf Demo-Niveau aufnahm, es aber aufgrund mangelnder Qualität nie veröffentlichte. Im Laufe der Jahre kehrte er Old School-Black Metal mehr und mehr den Rücken und ließ ausladende, avantgardistische Einflüsse in seine Musik Einzug halten, was „Time“, das inzwischen vierte Album (inklusive des Demos) der inzwischen als Duo agierenden Band, recht eindrucksvoll beweist. Was Herr Azlum als „Post-Black Metal“ deklariert, ist einfach eine sehr epische und atmosphärische Angelegenheit, die aber – somit sei gleich der Hauptkritikpunkt an „Time“ genannt – einige Längen offenbart. Fünf der sechs Songs knacken die Zehn-Minuten-Marke, gleich zwei davon sogar eine Viertelstunde, was angesichts der wenigen Variationen in Sachen Tempo und Songstrukturen einfach zu viel des Guten ist. Denn grundsätzlich ist das Album gelungen, weiß mit einschmeichelnden Melodien zu punkten, die in wenigen Momenten sogar leicht ins Gotische und ins Paganische abdriften und kommt trotz seiner enormen Länge nie aufdringlich oder pseudointellektuell daher. Ein schwieriges, wenn auch hörenswertes Werk, das einerseits gefällig düster, andererseits arg langatmig geworden ist, aber trotz aller Kritik zeigt, dass die US-amerikanische Black Metal-Szene momentan für echt positive Überraschungen gut ist.

Time


Cover - Time Band:

Manetheren


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 74:57 (CD)
Label: Debemur Morti Productions
Vertrieb: Soulfood