Review:

Vilosophe

(Manes)

Von Code666 sind wir eigentlich doch eher die härtere Kost gewöhnt, und umso ungläubiger kontrolliere ich ob wirklich die CD der mir bis dato unbekannten MANES im Player rotiert. Denn die norwegischen MANES machen Musik, wie ich sie lange nicht gehört habe, wie ein Klon aus Ulver, Massive Attack, ein wenig Radiohead und trotzdem genug Rock haben sich mich nach wenigen Takten in ihrer Musik gefangen - dass die Vergleiche bei genauerer Betrachtung hinken ist wohl jedem klar. Beginnt die CD mit "Nodamnbrakes" Titelgemäß recht hart und flott, so besticht bereits dieser Song durch sein Wechselspiel aus verschiedenen Tempi, aus rein elektronischen Parts und dann wieder aus dazu effektvoll in Szene gesetzten Gitarren, die verdammt noch mal teilweise recht fetzig rocken können. Und als wäre nichts gewesen, schwebt der Hörer beim zweiten Song in sehr sanften Trip Hop Sounds davon, zielsicher navigieren MANES auch durch diese Gewässer. Sie versuchen sich zwar auch in beinahe D´n´B-igen Gefilden, kokettieren mit Breakbeats und treiben manchmal fast beim Jungle, verlieren aber nie ganz den Bezug zum Rock. Wirklich zum Avantgarde würde ich die Band nicht packen, aber sie vereinen altbewährtes in einer gewagten Mischung die über weite Strecken sehr zu gefallen mag. Nur den völlig überzogenen, die vorherigen Tracks jeder Magie beraubenden, deutschsprachigen(!), horrofilmentliehenen letzten "Song" hätten sie sich sparen können und müssen.

Vilosophe


Cover - Vilosophe Band:

Manes


Genre: Gothic Metal
Tracks: 8
Länge: 47:9 (CD)
Label: Code666
Vertrieb: Code666