Review:

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007

(Mando Diao)

MANDO DIAO, der Name hat irgendwie etwas exotisches, man denkt an Folklore oder Teppichbehängte peruanische Straßenmusikanten. Aber dem ist natürlich nicht so, denn diese Truppe aus Schweden hat sich in den letzten Jahren vom (Live) Geheimtipp hin zum erfolgeichen Chartact gemausert. Vor allem zuletzt die Single „Dance With Somebody“ bescherte den großen kommerziellen Durchbruch. Hinter dem Namen verbirgt sich übrigends nichts, er ist absolut künstlich und „klingt“ halt einfach nur gut.
Ich hatte die Jungs auch schon mal vor ein paar Jahren auf dem TAUBERTAL Festival gesehen, ja war damals schon nicht schlecht, hatten ein paar ganz passable Nummern am Start, die Stimmung war sehr gut aber die Kommunikation mit dem Publikum war eher etwas dürftig, um nicht zu sagen die fand nur sehr spärlich statt. Eine gewissen kühle Arroganz war schon irgendwie zu spüren, trotzdem eroberten die Jungs die Menge mit ihrem lässigen Sound und introvertiertem Auftreten im Sturm. Musikalisch und handwerklich war es sowieso voll in Ordnung, was die Jungs aus der Schwedischen Provinz da ablieferten. Dieser tanztechnisch sehr ansteckenden Mix aus Rock, Indie, Soul, Blues, Country, Folk sowie eingängige Pop (was die heimeligen Melodien betrifft) hat schon was ganz Eigenes. In so fern haben es MANDO DIAO geschafft ihre ganz eigene Linie sehr selbstbewusst und konsequent seit ihrer Gründung 2002 durchzuziehen. Das nötige Talent und der Willen hat sich ausgezahlt und heute gehört man zu den Etablierten.

Auf der bestens aufgemachten Compilation „The Malevolence Of Mando Diao 2002-2007" kann man sich auch als Neueinsteiger für gute 140 Minuten in die Musik und die Seele dieser Band einhören. Die ersten 5 Jahre beginnend mit der EP "Motown Blood" bis hin zu "Never Seen The Light Of Day" als Finale bei EMI Music im Jahr 2007 ließen vier Alben entstehen die sich bis dahin recht erfolgreich einige hunderttausend Mal um den Globus verkauft haben. Nur jetzt kommt’s aber - dieser Sampler beinhaltet ausschließlich Tracks, die es nie auf ein reguläres Album geschafft haben. Als da wären B-Seiten der Singles und EP’s, sowie Songs, die nur auf Special Editions erhältlich waren. Insgesamt sind es satte 39 Stück aufgeteilt auf zwei Silberlinge inklusive des neu aufgenommenen Titels "The Quarry" sowie außerdem noch eine Extra DVD. Der Mitschnitt einer Unplugged-Session im Svenska Grammofonstudio in Göteborg ist ebenfalls recht gelungen, die Band erzählt zwischendurch informatives zu den Songs, das „Country Roads“-Cover mit Orgel und Kontrabass hat auch was.

Es gibt insgesamt viele schöne und einige weniger gelungene Acoustic Versionen, Live Performances und Studio Recordings. Natürlich ist bei der Masse auch einiges an echtem „Schrott“ dabei will sagen die Sachen sind zu unausgegoren mit zu schrägen Hooklines und schiefen Akkorden, vor allem die langsameren Sachen überzeugen mich selten. Aber größtenteils sind es teilweise richtig gute Songs, die sonst komplett unter gegangen wären. Auf der ersten CD gefallen dabei besonders „Chiga“, „Cinderella“ und „Good Morning, Herr Horst“. Die andere Seite bietet mit der schon erwähnten Single sowie „Indie Love“, „San Francisco Bay“, „Long Before Rock’n’Roll“ und einer echt coole Coverversion von „A Hard Day’s Night“ in typischer MANDO DIAO Manier ebenfalls einige Highlights. Die Jungs sind natürlich keine eher derbe Punk’n’Roller wie ihre Landsmänner von den HELLACOPTERS, sind eher etwas glatter, aber dafür etwas vielseitiger egal ob Bläser oder BEATLES-Artige Melodien mit diesem 60’s Flair manchmal recht kurz, einprägsam und doch sehr energetisch und meist auch recht unterhaltsam.

The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007


Cover - The Malevolence Of Mando Diao 2002 - 2007 Band:

Mando Diao


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 56
Länge: 146:20 (CD&DVD)
Label: EMI
Vertrieb: EMI