Review:

Habitat

(Man On Fire)

"Habitat" - Heimat, ist das Thema das die amerikanische Progformation MAN ON FIRE konzeptionell ihrem Album Nummer drei zu Grunde legt. Bandleader, Keyboarder, Sänger und Produzent Jeff Hodges betrachtet in jedem seiner Songs einen andern Schlag Mensch in seinem "Habitat" - einem städtischen Wohnblock und bereitet dies musikalisch auf. Dabei legt die Band eine recht eigenständige progressive Note an den Tag, tendiert aber auch hörbar in Richtung Achtziger Mainstream-Rock und Pop, was nicht zuletzt von den stark eingesetzten elektronischen Sounds herrührt. Neben den Gastauftritten von Gitarrist Adrian Belew (King Crimson, David Bowie, Talking Heads) und David Ragsdale an der Violine (Kansas, Smashing Pumpkins) kommt vor allem die bandeigene Rhythmusfraktion zu Ehren - Bassist Eric Sands und Drummer Rob Sidon legen die Grundlage für die Keyboardsounds, Loops und Samples von Jeff Hodges. Seine stimmliche Ähnlichkeit zu Geddy Lee sind nicht zu verneinen, aber sicher ungewollt. Gut und Fett produziert, jederzeit melodisch erzeugen MAN ON FIRE dabei ein leicht schwermütige Atmosphäre und lassen Assoziationen zu Bands wie Yes und Rush aufkommen. Technische Finessen und Spielereien lassen in den einzelnen Songs zwar Kurzweil aufkommen - über das ganze Album hinweg betrachtet wiederholen sich diese Elemente allerdings. MAN ON FIRE pflegen sicher ihren eigenen Stil - löblich. Aber man kann sich nicht immer den Eindruck erwehren, dass weniger elektronische Kinkerlitzchen und etwas mehr kompositorische Einfälle ein Mehr gewesen wären. Ein Album das mit Sicherheit bei jedem Durchlauf wächst und genügend Freunde unter den Proggies finden dürfte - die letzte Kurve kriegen MAN ON FIRE meines Erachtens aber leider nicht. "Habitat" ist ein wenig zu steril geraten, trotz aller musikalischen Klasse fehlt einfach noch was.

Habitat


Cover - Habitat Band:

Man On Fire


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 68:34 (CD)
Label: Progrock Records
Vertrieb: Just For Kicks Music