Review:

A Criminal Record

(Malkovich)

TIPP
Eine abstrakte Betrachtung lenkt oft zunächst vom Wesentlichen ab um am Ende einen noch besseren Blick für das Ganze zu erhalten. Alle Songs mit inhaltlich nicht zusammenhängenden Zahlen zu betiteln, ist der Anfang. Das Fehlen entsprechend offensichtlicher Themenvorgaben bringt den Hörer bei "A Criminal Record" durchaus dazu, sich sowohl mit den Texten als auch mit der Musik tiefer zu beschäftigen. Gefühlsausbrüche, die MALKOVICH mit Inbrunst inszeniert haben, bekommen eine größere Intensität, man hört ungewollt bewusster. Und dann haben die Holländer ihre Hörer dort, wo sie sie nicht mehr fortlassen. Man bleibt Abstrakt, lässt sich nicht fassen, grast alles ab von punkigen Parts über gefühlvollen Emo bis zum kochendem Hardcore und lässt kein Stein auf dem anderen. Die Vielfalt hat einen ihren Preis, die oft noisig-rockigen Tracks verlangen förmlich danach sich mit ihnen zu beschäftigen. MALKOVICH lieben Breaks, sie lieben es auf der Stelle umzudrehen, bisweilen gar sperrig sich wie eine nasse Katze dagegen zu sträuben greifbar zu sein. Ins Ohr gehende Gitarrenmelodien - todtraurig bei "025" oder fetzig bei "018" - und ein generell sehr ambivalenter Eindruck bei den einzelnen Songs - verquer bis Ultimo bei "017" oder rotzig auf die zwölf bei "021" - komplettieren mit dem kraftvollen Gesang eine paradiesische Mischung aus Hardcore, Rock und Emo. Alles ganz abstrakt versteht sich. Aber jetzt eben mit dem perfekten Blick fürs Ganze, und das überzeugt mich sehr!

A Criminal Record


Cover - A Criminal Record Band:

Malkovich


Genre: Hardcore
Tracks: 12
Länge: 36:34 (CD)
Label: Reflections
Vertrieb: Sony