Review:

Malicious Intent

(MALEVOLENCE)

Schon eine Weile ist das dritte Album von MALEVOLENCE auf dem Markt. Die Metalcore´ler aus Sheffield (UK) lassen ihre Werke gut reifen. Zwischen den ersten beiden Alben lagen vier Jahre, von "Self Supremacy" zum aktuellen "Malicious Intent" vergingen sogar fünf Jahre. Dafür kommt das Quintett nun mit einem ausgereiften und für das Genre sehr abwechslungsreichen Werk um die Ecke. Generell greift der Stempel "Metalcore" in Sachen MALEVOLENCE viel zu kurz. Neben typischen Stakkato-Attacken im Midtempo verarbeiten die Jungs gerne Einflüsse von Bands der Marke PANTERA, DOWN, LAMB OF GOD oder in den schleppenden Passagen auch CROWBAR. Eine (Fast-) Ballade wie "Higher Place" habe ich jedenfalls von einer Band aus dieser musikalischen Ecke so noch nicht gehört. Das Stück gehört für mich zu den Highlights des Jahres. Nicht nur ist der cleane Gesang richtig gut - die doppeläufigen Leads und das gefühlvolle (!) Gitarrensolo lassen den Hörer doch einigermaßen geplättet zurück. Nach den ersten dreieinhalb Stücken (das brettharte Intro zählen wir mal nicht als vollwertigen Song) war damit nicht zu rechnen, da MALEVOLENCE bis dahin die volle härtetechnische Breitseite gefahren sind. Das aber mit Stil.

Auch in den eher typischen Groove-Granaten blitzen immer wieder reinrassige Metal-Riffs auf, und auch melodische Refrains werden gerne eingearbeitet. Den Gesang teilen sich Alex Taylor und Gitarrist Konan Hall, die beide ihre Sache sehr gut machen. Ein weiterer Höhepunkt ist der Track "Above All Else", der psychedelisch-akustisch startet und über einen brutal groovenden Teil bis zu Blastbeats führt, um dann in einen üblen Breakdown zu münden. Unterstützung erhalten MALEVOLENCE hierbei von Matt Honeycutt (KUBLAI KHAN). Und wenn wir schon bei Fremdpersonal sind: Bei "Salvation" erhebt kein geringerer als TRIVIUMs Matt Heafy sein Organ. Der Song ist ein weiterer Anspieltipp und glänzt auch mit abartig gutem Riffing.

Dass das Ding knallhart produziert ist, versteht sich im Hause Nuclear Blast fast von selbst. Dieses Album ist ganz sicher ein Genre-Highlight des laufenden Jahres, könnte aber auch Metaller einfangen, die sonst beim Begriff "Core" in allen seinen Facetten das Weite suchen. Reinhören kann nicht schaden.

 

Malicious Intent


Cover - Malicious Intent Band:

MALEVOLENCE


Genre: Metalcore
Tracks: 10
Länge: 38:0 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Rough Trade