Review:

Vanitas

(Macbeth (IT))

Im Rahmen einer kleinen Oper unterteilt in 10 Akte mit dem Titel "Vanitas" serviert uns hier eine italienische Formation durchaus überzeugenden Gothic Metal der besseren Art. MACBETH nennt sich dieser, nach einem bekannten Drama von William Shakespeare benannte, siebener, irgendwie auch passend zum dramatisch romantischen Stil den diese Band hier knapp 60 Minuten lang zelebriert. Mit diesem zweiten Album nach "Dragonheart" (1998) setzen MACBETH trotz einiger entscheidender Lineupwechsel (beide Sänger sowie Bass) konsequent ihren Weg in Richtung einer abwechslungsreichen Mischung aus Powermetal- und Gothicelementen, kombiniert mit düster melancholisch aber gefühlvollem Songwriting. Besonders die symphonischen Keyboardparts erinnern stark an RHAPSODY und sind selbst mir als eingefleischten Tastenfan bis zum fünften Track etwas zu stark in den Vordergrund gemischt worden. Danach sind die Gitarren soundmäßig glücklicherweise etwas stärker vertreten und lassen die manchmal etwas zu glatte Produktion in einem besseren (Gesamt-) Licht erscheinen. Charakteristisch ist auf "Vanitas" eine (gelungene) Mischung von Frauengesang und grölender Männerstimme wie z.B. bei CREMATORY zu hören, wobei Sänger Andreas aber durchaus auch richtig schön (klar) singen kann. Bei den Tracks wird abwechselnd in Englisch oder Italienisch gesprochen, gesungen, geflüstert ("Pure Treasure" mit u.a. HIM mäßigen Vocalparts) oder was mir zwar nicht ganz so doll gefällt, dunkel düster gegrölt aber diese muß bei Gothic Metal ja anscheinend auch so sein. MACBETH erinnern mit ihrem Stil dabei durchaus auch an ihre Landleute von LACUNA OIL oder auch die (guten) alten THE GATHERING, wobei die weibliche Stimme ("Morena") zwar nicht schlecht ist aber irgendwie nichts besonderes darstellt. Als besonders gelungen muß neben der akustische Ballade "Moisa" noch "El Diabolo y la Luna" genannt werden, von diesem Track ab wird die CD spürbar besser, da etwas mehr Gitarrenpower zu spüren ist. MACBETH leben ihren eindeutigen Hang zum melodramatischen auf "Vanitas" voll aus ohne sich dabei allzusehr zu verzetteln. Die "angepriesenen" Einflüsse von Death oder Black Metal Elementen auf dem Beipackzettel des Labels tendieren dann Gott sei Dank auch gegen Null d.h. im Endeffekt ist "Vanitas" für alle Gothic Jünger zu empfehlen, Fans der im Bericht genannten anderen Bands können ebenfalls mal rein hören.

Vanitas


Cover - Vanitas Band:

Macbeth (IT)


Genre: Gothic Metal
Tracks: 11
Länge: 60:56 (CD)
Label: Audioglobe
Vertrieb: SPV