Review:

Last Of A Dyin' Breed

(Lynyrd Skynyrd)

„Last Of A Dyin' Breed” - die Letzten ihrer Art – das sind LYNYRD SKYNYRD beileibe nicht. Aber nachdem es von MOLLY HATCHET nur noch Aufgewärmtes gibt, man von den ALLMANN BROTHERS seit Langem nicht Neues hört, BLACKFOOT nur von alten Taten lebt und ZZ TOP demnächst erst noch beweisen dürfen ob sie es noch Können, darf man LYNYRD SKYNYRD getrost als letztes aktives Flaggschiff des Southern Rock bezeichnen.

Und gut Fahrt kann die neunköpfige Mannschaft immer noch aufnehmen – wenn auch wieder mit geänderter Besatzung. Diesmal mußten die verstorbenen Billy Powell (Keyboard) und Ean Evans (Bass) bei LYNYRD SKYNYRD ersetzt werden – einer Band die in ihrer langen Geschichte (offizielles Gründungsdatum war 1964) bereits reichliche Schicksalschläge zu verdauen hatte. Ungeachtet dessen halten Gitarrist Gary Rossington und Sänger Johnny Van Zant das Steuer fest in der Hand und setzen wie bereits auf dem Vorgängerwerk „Gods & Guns” (2009) auf kompakte Songs und härteren Sound im Blues-, Hard Rock- und Country-Umfeld, ohne dabei auf Trademarks wie Mundharmonica, Western-Piano, Banjo und Akustikgitarre zu verzichten – authentisches Western Highway Feeling inklusive. Rausgekommen ist dabei ein bärenstarker Titeltrack („Last Of A Dyin' Breed”), welcher das Album mit ordentlich Dampf und Rockaffinität eröffnet, das flotte, zum mitwippen einladende „Mississippi Blood“ (Southern par excellance) oder die schnell ins Ohr gehende Hymne „Good Teacher“. Dazwischen birgt „Last Of A Dyin' Breed” aber auch Standardsongs im gewohnten LYNYRD SKYNYRD Flair, die emotionalen Balladen sind zwar mittlerweile fast austauschbar – wechseln zwischen Power und Akustik - aber einfach schön zu hören und dank gekonnter Instrumentierung kitschfrei („Ready To Fly“, „Start Livin' Life Again”). Johnny Van Zants erdig rauer und charmanter Gesang besorgt dann den Rest – ob kräftig rockend oder gefühlvoll – ein passenderes Organ für den Salon muss erst noch gefunden werden. Die Produktion der Scheibe ist kräftig fett, warum das Digibook vier gute Songs mehr bietet als die Standardausführung muss man wohl das Label fragen. LYNYRD SKYNYRD machen mit „Last Of A Dyin' Breed” Lust auf Barbecue, Bier, Frauen und Motorrad – auch wenn die ganz großen Melodien und Epen wohl endgültig der Vergangenheit angehören. Wer hier “Hier” schreit macht auch Anno 2012 mit den Southern Haudegen nichts verkehrt.

Last Of A Dyin' Breed


Cover - Last Of A Dyin' Breed Band:

Lynyrd Skynyrd


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 45:6 (CD)
Label: Roadrunner
Vertrieb: Warner