Die Kollaboration mit ELEPHANT MEMORIES ist eine weitere Spielwiese der Hamburgerin LUNATTACK (alias Barbara Duchow), die hier ihre Vorliebe für Künstler wie DAVID BOWIE, MASSIVE ATTACK oder PJ HARVEY auslebt. Das Kollektiv wildert also - sehr gekonnt - in der gemeinsamen Schnittmenge aus Rock, Pop und Elektro, wobei ein großes Ohrenmerk auf eingängige Melodien und „Radiokompatibilität“ gelegt wird, was „Moon Kiss“, das zweite Werk dieser Zusammenarbeit (nach der EP „Escape“ von 2019), zu einer angenehmen, wenn auch wenig komplex-herausfordernden akustischen Reise macht. Sprachlich geht es gemischt zur Sache, wobei es neben Englisch auch gerne Französisch („Les Oiseaux“ oder Teile von „Jack“) oder Deutsch (etwa am Ende von „Gate 38“ oder ebenfalls im dreisprachigen „Jack“) sein darf. Hart rockende Naturen werden auf „Moon Kiss“ definitiv nicht angesprochen, aber etwa AOR- oder Singer/Songwriter-affine Hörer, die nicht permanente Riff-Gewitter zum Hörgenuss benötigen, dürften sehr atmosphärische und absolut gelungene Stücke wie „This Is Moon“, „Strange Lover“ oder das sehr starke „Anachronic Party“ zu schätzen wissen. Ein weiterer großer Pluspunkt des Albums ist LUNATTACKs ausdrucksstarker, dabei sehr moderater Gesang, der niemals der Selbstinszenierung dient, sondern sämtliche Kompositionen songdienlich bereichert. Zudem wächst die Scheibe kontinuierlich mit jedem Hördurchlauf.

 

Moon Kiss


Cover - Moon Kiss Band:

LUNATTACK AND ELEPHANT MEMORIES


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 41:15 (CD)
Label: Saol
Vertrieb: Bertus / The Orchard