Review:

Troll

(Lumsk)

Man ist ja so einiges gewohnt. Es passiert nicht mehr allzu oft, doch LUMSK liefern mit "Troll" eines dieser Alben ab, dass auch nach mehrmaligem Hören primär Stirnrunzeln erzeugt. Sehr viele Halbtöne und nordische Romantik schaffen es zwar durchaus zauberhafte Momente zu kreieren, mit gleicher Leichtigkeit wandeln die sieben Musiker auf dem Grat an dessen Seiten die Verwirrung und Nervenbelastung steil abfallen. LUMSK bringen im Gegensatz zu vielen anderen Folkbands eine gewisse Introvertiertheit ins Spiel, die sich nicht permanent in der Lust entlädt ums Lagerfeuer zu tanzen. Teils sehr hoher weiblicher Gesang trifft auf männlichen Bass, die norwegische Sprache wirkt mystisch, die Kombination aus alledem exotisch aber auch wenig Eingängig. Dramatisch schluchzende Geigen werden bei "Asgardsreia" mit düster schleppenden Gitarren gemischt und stehen in Kontrast zu vollkommen zerbrechlichen Tracks wie dem finalen "Byttingen". LUMSK fangen ganz großartig Stimmungen ein und setzen diese musikalisch anspruchsvoll um. Wie das aber bei so etwas fast immer ist: Nur ein kleiner Kreis wird sich an den wenig metallischen und auch wenig konsensfolkischen Klängen erfreuen. Für ruhige Norwegenträume aber durchaus geeignet.

Troll


Cover - Troll Band:

Lumsk


Genre: Folk
Tracks: 8
Länge: -:- (CD)
Label: Tuba Recordings
Vertrieb: Soulfood Music