Review:

Lucifer II

(Lucifer)

Direkt nach dem Aus von THE OATH im Jahr 2014 formierte die Berliner Sängerin Johanna Sadonis mit LUCIFER eine neue Band. Mit an Bord war u. a. der Ex-CATHEDRAL-Gitarrist Gaz Jennings, 2015 erschien mit „Lucifer I“ ihr Debütalbum. Nach diversen Wechseln im Line-Up stehen LUCIFER jetzt mit nahezu neuer Besetzung da. Sadonis' neuer musikalischer Partner (und auch ihr Partner im Privatleben) ist der ehemalige HELLACOPTERS-Frontmann Nicke Andersson, der für „Lucifer II“ nicht nur Drums, Bass und die Hälfte der Gitarrenspuren einspielte, sondern das Album auch in seinem Stockholmer Studio aufnahm.

Anderssons musikalischer Einfluss hat dabei deutliche Spuren hinterlassen, und zwar in Form eines ordentlichen Schusses Rock 'n' Roll. Echten Doom gibt es auf „Lucifer II“ nämlich weniger zu hören, dafür ziemlich klassischen 70s Hard- und Bluesrock. BLACK SABBATH standen hier zwar auch wieder Pate, genauso aber auch DEEP PURPLE, BLUE ÖYSTER CULT oder FLEETWOOD MAC. Die Riffs rocken straight, die Drums treiben, zwischendurch gesellen sich auch mal Piano oder Orgel dazu, und darüber liegt Sadonis' klare, aber kraftvolle Stimme. Besonders in den Refrains zeigen LUCIFER immer wieder ein Händchen für tolle Melodien, wobei zwischendurch auch öfter mal ruhige Töne angeschlagen werden und clevere Tempowechsel für Abwechslung sorgen. Die Produktion klingt warm und organisch und stellt Sadonis' Stimme zwar ins Zentrum, aber nie zu sehr in den Vordergrund.

LUCIFER liefern hier ein rundes und erstaunlich vielseitiges Album ab, an dem vor allem Fans von Retro-Hard- und Bluesrock ihre Freude haben sollten. 

 

 

Lucifer II


Cover - Lucifer II Band:

Lucifer


Genre: Rock
Tracks: 9
Länge: 41:58 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: Sony