Review:

Satellite Bay

(Long Distance Calling)

LONG DISTANCE CALLING leisten mit „Satellite Bay“ ihren Beitrag zur wachsenden deutschen Postcore-Szene, gehen dabei einen weniger ausgetrampelten Weg und haben auf Gesang gänzlich verzichtet. Einzig „Built Without Hands“ kann mit einem Sangesknaben aufwarten, der sich als THE HAUNTED-Hool Peter Dolving entpuppt. Grenzen lassen sich LONG DISTANCE CALLING also nicht setzen, soviel steht schonmal fest. Der Einsatz des Mr. Dolving kann überzeugen und verleiht der Platte einen Überraschungsmoment, ist aber nicht das Highlight, dazu wirkt der Song zu verkrampft. Ihm fehlt die Leichtigkeit, das Spielerische, mit dem die Musiker in den anderen Tracks zu Werke gehen und wodurch sie eine veträumte, komplexe Atmosphäre erschaffen, die den Hörer einhüllt und ihn ferne Sphären mitnimmt. Auch wenn hierbei auf bekannte Elemente des Postcore zurückgegriffen wird, ist „Satellite Bay“ kein Abklatsch der Genre-Größen, sondern mit genug Ideen ausgestattet, um als klares, eigenständiges Werk bestehen zu können. Jeder der Musiker versteht sein Handwerk, kann sich im richtigen Moment in Szene setzen als auch einen Schritt zurückgehen und einem Kollegen den Spot überlassen. Die knappe Stunde Musik vergeht wie im Flug und lässt einen entrückten Hörer zurück, der sich dem homogenen Sound der Truppe nicht entziehen kann, will und wird.

Satellite Bay


Cover - Satellite Bay Band:

Long Distance Calling


Genre: Hardcore
Tracks: 7
Länge: 58:38 (CD)
Label: Viva Hate Records
Vertrieb: Cargo