Review:

Division Hades

(LONEWOLF)

Beinahe balladesk beginnt der zehnte LONEWOLF-Output – in „The Last Goodbye“ verarbeitet Bandchef Jens Börner den Abschied von seiner Mutter. Nach knapp zwei Minuten kommen die Franzosen dort an, wo sie hingehören, im guten, alten True- und Speed Metal. Und wenn der Gesang beginnt, fühlt sich der geneigte Veteran wohlig an die guten, alten GRAVE DIGGER-Zeiten zurückerinnert, als der Heavy Metal noch down breakte. Dabei hat Monsieur Börner ein verträglicheres, wärmeres Organ als Herr Boltendahl. Weitere Reminiszenzen sind nicht zu leugnen, hier RUNNING WILD, da ACCEPT, und das coole Titelstück erinnert gar an die genialen ADX und ihr „Division Blindée“ – wenngleich eher durch Betonung als musikalisch. „Underground Warriors“ ist ein echter Speedy mit coolen Twin-Melodien.  Eine weitere Ehrerbietung: „Manilla Shark“ – R.I.P., Mark! Toller Song mit Mega-Refrain – ruuuuuuling. Insgesamt bleiben LONEWOLF sehr traditionell, fast wohlig warm wird das Herz und pocht ein bisschen wie damals auf der Loreley, als RUNNING WILD noch viel Respekt einflößten. Das Jubiläumswerk mit seinem von Péter Sallai kreierten, duften Klischee-Artwork (Monster, Feuer, Soldatenhorden, Schilde) hat zudem eine Mega-Überraschung parat, besser gesagt zehn. Denn das Album erscheint als 2-CD-Digipak mit dem Besten von gestern. Von „The Dark Throne“ von 1992 bis „Unholy Paradise“ schlagen die Rhone-Alpler den Bogen mit zehn neu-aufgenommenen Klassikern wie „Into The Battle We Ride“ bis „Erik The Red“. Mächtige Versionen toller Songs, aber nicht überproduziert. Und so bekommen Fans zwei CDs zum Preis von einer – ein Feuerwerk teutonischen Heavy Metals aus Frankreich. 20 Songs mit viel Energie, schneidigen Riffs und emotionalen Soli – und vor Allem jeder Menge stimmiger Lines – merci mon capitaine „Hook“. Aber Achtung – nur für Allemagne-Anachronisten!

 

Division Hades


Cover - Division Hades Band:

LONEWOLF


Genre: Heavy Metal
Tracks: 20
Länge: 93:16 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood