Review:

Appointment With Death

(Lizzy Borden)


Alice Cooper oder WASP für Arme? Das täte LIZZY BORDEN, seiner Musik und seiner Horror-Sex-Show sicherlich unrecht, doch die beiden genannten Verwandten haben es weiter nach oben in Richtung Rock-Olymp geschafft. Sieben Jahre brauchte der Kollege B. aus Amiland, um den "Deal With The Devil"-Nachfolger einzuspielen, quasi eine erneute Re-Union. "Appointment With Death" ist ein Konzeptalbum, das sich um den Tod dreht. Das ist ja mal ein ausgefallenes Thema - ähnliche Originalität lässt sich der Band auch für die musikalische Seite bescheinigen: US-Power-Metal der konventionellen Sorte, verstärkt mit Muckern wie Dave Meniketti von Y&T, George Lynch (Ex-Dokken) oder, Achtung, Erik Rutan (Hate Eternal oder auch mal Morbid Angel). Alles ist irgendwie handwerklich gut gemacht, tief in den Achtzigern verwurzelt, mal schnell, mal langsam, mal balladesk, mal mit Mitsingchören garniert. Und obwohl es um den Tod geht, klingt das Album eher fröhlich als traurig. Nur: Dass "uns Lizzy" nie zu den gesanglichen Chefs zählte und meilenweit hinter Dio und Co. hinterher steht, ist klar. Aber selbst, wer vorher genau wisste, dass die dünn-nasal-piepsige Vokal-Arbeit gewöhnungsbedürftig ist, braucht so seine Zeit, um den Schock über die - drücken wir es mal positiv aus - charismatische Stimme zu verdauen. Klappt das, dann gibt’s zur Belohnung ein paar coole, ein paar weniger coole, alles in allem aber keine Welt bewegenden Songs zu hören. Wer aber seine Stone-Washed-Jeans und Cowboystiefel nicht im Schrank hat, sondern an, wer gern mal Jacky-Cola unter den Schnauzbart schüttet, der ist hier sicherlich prima bedient. Die treffen sich Mitte Dezember übrigens auch alle bei WASP live…

Appointment With Death


Cover - Appointment With Death Band:

Lizzy Borden


Genre: Power Metal
Tracks: 12
Länge: 57:49 (CD)
Label: Metal Blade
Vertrieb: SPV