Review:

Nashville

(Lion Twin)

LION TWIN spielen laut eigener Aussage „Metal-Pop“ und kommen aus dem Umfeld der frühen ACCEPT, was dazu führte, dass sowohl „Uns-Udo“ für ein Duett mit Sängerin Li bereit war, als auch Michael Wagener sich für Mix und Mastering verantwortlich zeigt. Auch wenn es sich bei „Nashville“ um ein Debut handelt, so merkt man zu jeder Sekunde, dass hier gestandene Musiker mit teils jahrzehntelanger Erfahrung am Werk waren. Die Songs sind stimmig durcharrangiert und glänzen mit Ohrwurmmelodien am Fließband. Metallische Härte war offensichtlich nicht das Ziel von LION TWIN, vielmehr legt man ein Augenmerk auf eingängige, aber nicht ausgelutschte Melodiebögen. „Nashville“ klingt in seiner Gesamtheit sehr fokusiert und erwachsen. Spannend ist, dass es LION TWIN schaffen ihre Musik für den Hörer einerseits so zu gestalten, dass durch das Verwenden vertraut klingender Versatzstücke der Einstieg in ihren Klangkosmos für den Hörer sehr leicht gemacht wird. Andererseits kommen sie immer wieder mit neuen Ideen und ungewöhnlichen Schlenkern um die Ecke, die die ganze Sache interessant und spannend halten. Alleine der „Lord Of Dance-Überfall“ in „Far Away“ ist sensationell und überraschend und läßt wohl auch Herrn Blackmore und Frau Night begeistert ums Lagerfeuer hüpfen. Textlich zeigen sich die Dame und die Herren recht engagiert und behandeln aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung oder die Occupy-Bewegung genauso wie wahrlich „klassischen“ Stoff à la „Tristan & Isolde“. Schöne, gut zu hörende Scheibe.

Nashville


Cover - Nashville Band:

Lion Twin


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 58:4 (CD)
Label: Sonic Revolution
Vertrieb: Soulfood