Review:

True Traitor, True Whore

(Leviathan (US))

Der Kerl hinter den US-LEVIATHAN hat sich nicht nur als Tätowierer einen Namen gemacht, sondern auch mit Dutzenden Releases seines Projektes. Dabei fühlt er sich hörbar dem Früh-90er Black Metal verbunden, entsprechend konsequent nutzt auch kein High Tech-Equipment für die Aufnahmen seiner Songs. „True Traitor, True Whore“ ist seine Form der Aufarbeitung seiner Festnahme und Anklage wegen Misshandlung seiner damaligen Freundin im Jahre 2011. Wenig überraschend, dass die gute Dreiviertelstunde tief-böse Musik bietet und kein Fünkchen positiver Gedanken zu finden ist. Mr. Whitehead spielt dabei alle Instrumente und zeigt sich für den Gesang verantwortlich, muss sich also mit niemandem beim Schreiben der Songs auseinandersetzen. Wie gut das wäre, wird mit zunehmender Spieldauer deutlich, denn „True Traitor, True Whore“ verliert sich immer wieder in wirren, unstrukturierten Songfragmenten, betont mystischem Gemurmel und Standard-Black Metal-Riffs. Einzelne Songs, einzelne Parts klingen dabei ganz gelungen, aber als Gesamtwerk gesehen, ist das Album allerhöchstens zweitklassiger Black Metal, was für einen Künstler, der als einer der einflussreichsten der US-Black Metal-Szene gelten soll, gelinde gesagt viel zu wenig ist. Fans misanthropischer Musik finden bei er Konkurrenz lohnenswertere Musik, „True Traitor, True Whore“ ist nur für beinharte Komplettisten und Alleskäufer.

True Traitor, True Whore


Cover - True Traitor, True Whore Band:

Leviathan (US)


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 47:20 (CD)
Label: Profound Lore
Vertrieb: Cargo Records