Review:

Sons Of The Jackal

(Legion Of The Damned)

TIPP
Vor langer, langer Zeit entschloss sich im Lande der Wohnwagen, Coffee-Shops und wässrigen Tomaten eine junge, aufstrebende Death/Thrash Metal-Band namens OCCULT, die Welt mit ihrer coolen Mucke zu beeindrucken. Nur leider stellten die Jungs irgendwann fest, dass sich trotz sehr guter Alben und zahlreicher Touren niemand für sie interessierte. Daraufhin setzten sie sich zusammen, weinten bitterlich und beschlossen einen ultimativen Masterplan. Spielen konnten sie, Erfahrungen hatten sie genug gesammelt, und so kam jemand auf die Idee, den Reset-Knopf zu drücken, die Band komplett umzubenennen und die Karriere bei Null zu starten. Das war die Geburtsstunde von LEGION OF THE DAMNED! Und siehe da: überragende Rezensionen des "Debüts" "Malevolent Rapture", Auftritte auf Festivals zur besten Sendezeit und so etwas wie Verkaufszahlen. Und das Beste daran ist, dass anfangs kaum jemand diesen "Schwindel" bemerkt hat. Aber der Zweck heiligt ja die Mittel, und niemand dürfte es den Holländern missgönnen, zumal sie ihre Qualitäten mit dem neuen Album "Sons Of The Jackal" noch weiter manifestieren. Gerade mal ein Jahr nach dem Debüt aufgenommen, ist die Scheibe wieder eine Abrissbirne der Güteklasse 1A geworden. Natürlich hört man die offensichtlichen Einflüsse wie SLAYER (meiner Meinung nach etwas weniger als auf dem "Debüt"), DESTRUCTION oder SODOM immer noch deutlich heraus, aber zusammen mit Star-Producer Andy Classen zeigt das Quartett, wie Thrash-Metal im Jahr 2007 zu klingen hat; fett, fetter, LEGION OF THE DAMNED! Aber auch das Songmaterial erlaubt sich keine Blöße, denn "Sons Of The Jackal" enthält keinerlei Ausfälle, sondern bis auf das kurze, akustische Intermezzo "Seven Heads They Slumber" ausschließlich Nackenbrecher, über die sich jeder Orthopäde freut. Egal, ob man den Titelsong, "Avanging Archangel", "Death Is My Master (Slay For Kali)", "Infernal Wrath" (Hölle!) oder "Ten Horns Arise" anspielt, man bekommt ein hoch verdichtetes Knüppel-Massaker zu hören, dessen kurze Spielzeit keine Soundlöcher zulässt. Ich persönlich finde "Sons Of The Jackal" sogar noch einen Tick stärker als "Malevolent Rapture", aber echte Thrasher wissen längst, was sie an der Band haben und verhelfen ihr hoffentlich zum längst verdienten zweiten Frühling. Weltklasse!

Sons Of The Jackal


Cover - Sons Of The Jackal Band:

Legion Of The Damned


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 37:29 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood