Review:

March Of The Parasite

(Laethora)

Niklas Sundin ist nicht nur als Coverkünstler bekannt, sondern auch (und vor allem) als Mitglied von DARK TRANQUILLITY. Zwei Jobs reichen dem guten Mann anscheinend nicht mehr, und so hat er mit ein paar Leuten von THE PROVENANCE ein Nebenprojekt aus der Taufe gehoben. LAETHORA ist eine Hommage an den guten alten Death Metal, wie er bis Anfang der 90er gespielt wurde. Das die Scheibe eröffenende "Parasite" und das folgende "Clothing For The Dead" sind amerikanisch (MORBID ANGEL) angehauchte, brutale Attacken auf das Trommelfell des Hörers, während "Revolution At Hand" so richtig schön von alten NAPALM DEATH inspiriert ist. Sänger Jonatan klingt dabei so böse und angepisst wie ein Pitbull, dem man die Kat…das Spielzeug weggenommen hat und passt damit perfekt zu den Songs. Überraschenderweise bleiben LAETHORA nicht in dieser Spur, sondern haben mit dem fast schon KATATONIA-mäßigen "Black Void Remembrance” einen sehr vielschichtigen Song, der neben Wut und Aggression auch Verzweiflung und Depression vermittelt und damit die dunkle Seite der Scheibe passend einläutet, auch wenn das anschließende "Repulsive" wieder ein Ausflug in reine Death Metal-Gefilde ist. Aber bei aller Aggression und (technisch sauber gespielter) Brutalität hängt eine dunkle Stimmung wie eine Wolke über der ganzen Platte, was sie nur vielschichtiger macht. Am Ende bleibt das Gefühl, hier gerade zehn gelungene Songs gehört zu haben, die nur Musiker schreiben können, die mit Hingabe bei der Sache sind. Auch wenn nicht jeder Song sofort zündet, ist "March Of The Parasite" ein vorzügliches Death Metal-Album, dass mit jedem Hördurchlauf komplexer wird und mehr Details offenbart, aber für DARK TRANQUILLITY-Jünger ist ein Probehören empfehlenswert.

March Of The Parasite


Cover - March Of The Parasite Band:

Laethora


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 40:34 (CD)
Label: Osmose Productions
Vertrieb: Twilight