by Dennis Otto
Es gibt Platten, bei deren „Genuss“ sich dem nichts ahnenden Hörer bereits beim ersten Durchlauf die Fußnägel bis zum Anschlag aufrollen! Der Hannoveraner Gitarrist und Sänger Peter Ladwig hat mit seinen beiden Mitstreitern Matze und Rudi Kaeding ein Album aufgenommen, das vor Rosamunde Pilcher-Vertonungen nur so strotzt. „You´re so sweet, sweeter than wine – you´re so cute and you´re so mine”, “You don´t need to say that you don´t love me anymore - ´cause I can feel it in my broken heart”, “I´m in love with the woman of my heart – I´m in love with the woman of my dreams”… allesamt Textzitate aus den ersten vier (!) Songs dieses vor Schmalz und 08/15-(Blues) Rock nur so triefenden Albums. Dass der Namensgeber mal bei den frühen, ordentlichen Rockern VICTORY (die damals noch FARGO hießen) gespielt hat, hört man nicht wirklich heraus, denn hier rockt mal gepflegt gar nix! „Here We Stand“ bietet furchtbarsten Plüschsound, der zwar stellenweise ganz passabel groovt, aber dermaßen penetrant auf radiotauglich getrimmt ist, dass einem dagegen selbst Kuschelbands wie BON JOVI vorkommen wie True fuckin´ Echtstahl. Während der Autor diese Zeilen in den Rechner hackt, läuft gerade „I Can´t Live Without Your Loving“, und vor der Anlage hat sich schon eine ordentliche Pfütze gebildet. Ich habe keine Ahnung, wen diese drei Herren mit ihrem gruseligen Geseiere ansprechen wollen, aber die Silbereisen und Borg glotzende 80-plus-Generation kann meist kein Englisch…